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(52/15) Europäische IT-Sicherheits-Offensive der Hochschule München
Hackerattacken im Sekundentakt, Mitte 2015 das IT-Sicherheitsgesetz. Auch die Bundeswehr rüstet sich mit IT-Spezialisten gegen Angriffe aus dem Netz. Doch noch immer sind Unternehmen zu wenig darauf vorbereitet. Den weltweiten Schaden durch Cyberkriminalität beziffert eine McAfee-Studie auf EUR 750 Milliarden pro Jahr. Das größte Problem: zu wenig IT-Sicherheitsexperten. Deshalb legt die Fakultät für Informatik und Mathematik Hochschule München seit vielen Jahren konsequent einen Schwerpunkt auf IT-Security.
16/12/2015
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Ende 2014 genehmigte die EU den Antrag der Professoren Gudrun Socher, Alexandru Soceanu, Peter Mandl zur Entwicklung von EU-übergreifenden Online-Kursen im Bereich IT-Sicherheit. Damit erhielt die Fakultät für Informatik und Mathematik den Zuschlag für das erste über drei Jahre laufende ERASMUS+ IT-Security Projekt in Deutschland. Sie koordiniert das EU-weite Projekt DECAMP: Open Distributed European Virtual Campus on ICT Security. Die EU fördert das Projekt mit rund 415.000 Euro. Ein zusätzlicher Teil der Kosten muss über Sponsoring eingebracht werden.
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Für DECAMP haben sich speziell ausgewählte Informatik-Fakultäten aus sechs EU-Ländern zu einer internationalen strategischen Partnerschaft zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Ab 2017 sollen ihre Studierenden in einem Semester Kurse an sechs EU-Hochschulen gleichzeitig belegen können. Online! Jede dieser Hochschule erkennt die ECTS-Credits gegenseitig an.
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Alle sechs Partner mit hoher IT-Sicherheit-Expertise in unterschiedlichen Bereichen ergänzen sich strategisch. Gemeinsam entwickeln und implementieren sie ein neues Modell für einen Open Technology Online Campus. Ein virtueller Campus entsteht durch eine neuartige Vernetzung der Moodle-Lernplattformen der sechs Partnerhochschulen. Sie erlaubt ihren IT-Studierenden gegenseitigen Zugang zu ausgewählten Kursen. Als eine offene Plattform weist DECAMP Besonderheiten auf, z. B. neuartige Praxis-orientierte blended-learning Online-Kurse für transnationales Lernen sowie innovative, hands-on, virtuelle und reale Labore.
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Die Kurse decken folgende IT-Sicherheits-Bereiche ab:
1. Network Management und Computer Networks (HM)
2. eHealth Systems (Bukarest, Rumänien)
3. Wireless Networking (Padua, Italien)
4. Applied Forensics (South Wales, UK)
5. WEB Application (Helsinki, Finnland)
6. Cloud Networking (Cantabria, Spanien)
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„DECAMP bedeutet einen großen europäischen Synergie-Effekt für Studierende und Dozenten dieser sechs Hochschulen“, so Dekan Jochen Hertle aus der Fakultät für Informatik und Mathematik.
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Zur Koordination trafen sich die internationalen Kernteams bereits zu intensiven Arbeit-Meetings in Bukarest, Padua, Cardiff und Santander. Dabei ging es u. a. um Design und Implementierung von sicherer Vernetzung der Moodle-Systeme aller sechs Partner. „Aufgrund dieser persönlichen Begegnungen konnten wir endlich auch mit der renommierten Universität Padua einen ERASMUS-Kooperationsvertrag abschließen“, erläutert Socher, zuständig für die Internationalisierung der Fakultät. „Unsere Studierenden können damit auch nach Padua und z. B. ihre Master-Arbeit dort schreiben.“ Und umgekehrt!
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Die Tinte unter dem Vertrag war noch feucht, schon schickte Padua einen IT-Studenten nach München: „Bereits seit dem 1. Oktober diesen Jahres betreuen wir gemeinsam mit unserem DECAMP Partner Siemens einen ersten Masterstudenten der Universität Padua in München. Seine Masterarbeit schreibt er anwendungsorientiert während seines Praktikums in der Siemens Abteilung IT-Security“, sagt Soceanu. „Siemens hat sich zudem spontan bereit erklärt, einen Teil der Entwicklung der Kurs-Materialien für unsere Online-Kurse zu sponsoren.“
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Weitere Informationen:
Prof. Dr.-Ing. Alexandru Soceanu
T 0172 86 33 281, soceanu@cs.hm.edu
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Aufbau des virtuellen Campus (JPG)
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Pressemitteilung (52/15) als PDF
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Hochschule München – HOCHSCHULKOMMUNIKATION