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„Bei uns gibt es echte Interdisziplinarität“
Interview mit MUC.DAI-Studiendekanin Prof. Dr. Gudrun Socher
29/10/2025
Vergangene Woche feierte die Studienfakultät MUC.DAI, das Munich Center for Digital Sciences and AI, ihr fünfjähriges Jubiläum und ihre ersten Absolventinnen und Absolventen.
Anlässlich des erfolgreichen Modells der Studienfakultät haben wir mit Studiendekanin und HM-Professorin Gudrun Socher darüber gesprochen, wie sich die Studienfakultät in den vergangenen Jahren entwickelt hat und wohin die Reise geht.
HM: Warum wurde die Studienfakultät ursprünglich gegründet – und welche Ziele standen am Anfang?
Gudrun Socher: Die großen Herausforderungen unserer Zeit wie der Klimawandel, die digitale Transformation, Mobilität oder auch gesellschaftliche Umbrüche, lassen sich nicht von einer Fachdisziplin allein bewältigen. Dafür braucht es interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die Antwort darauf war MUC.DAI – mit dem Ziel, die Ausbildung technologischer Future Skills in interdisziplinären Studiengängen zu verankern und Vorreiter für die digitale Transformation der Hochschulbildung zu sein. Mittlerweile arbeiten Kolleginnen und Kollegen aus neun Fakultäten der HM gleichberechtigt zusammen, und das macht uns sehr viel Freude.
Was macht MUC.DAI besonders im Vergleich zu anderen KI-Zentren?
Gudrun Socher: Wir sind eine Studienfakultät, bei uns steht das Studieren im Vordergrund. Wir bilden Menschen aus, die aktiv an der digitalen Transformation mitarbeiten wollen. Unsere Mission ist es, bei den Studierenden ein „digital mindset to solve society's biggest challenges“ zu entwickeln.
Auf welche Projekte oder Erfolge der letzten fünf Jahre sind Sie besonders stolz?
Gudrun Socher: Auf unsere ersten Absolventinnen und Absolventen! Sie haben sich als erster MUC.DAI-Jahrgang auf etwas völlig Neues eingelassen. Sie haben Studiengänge studiert, die gerade erst, sozusagen auf dem Reißbrett, entstanden sind. Damit helfen sie uns, unsere Ideen aus der Theorie in die Praxis zu überführen. Ihr Feedback war und ist Gold wert.
Was noch?
Gudrun Socher: Wir sind auch stolz auf unsere drittmittelgeförderten Projekte: Zum Beispiel arbeiten wir gemeinsam mit der TUM zu KI und Nachhaltigkeit. Mit der Hochschule für Musik und Theater München entwickeln wir Prototypen von KI in Kunst und Kultur. Und hochschulintern arbeiten wir etwa an der KI-basierten Schätzung von Windturbulenzen.
Welche nächsten Schritte stehen an?
Gudrun Socher: Konkret planen wir mindestens ein Masterangebot und weitere Projekte, die KI in all ihren Facetten erlebbar machen. Ein Highlight kommt bereits ab Januar 2026: Zusammen mit dem Haus der Kunst bauen wir eine Kunstinstallation, in der KI mit Emotionen trainiert wird. Wir sind gespannt darauf, wie sich Technologie, Kunst und menschliche Erfahrung auf neue Weise verbinden.
Mehr Informationen zu MUC.DAI finden Interessierte auf der Website der Studienfakultät.
Das Interview führte Lisa Miethke