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Es geht aufwärts

Im Lift-Kurs verbessern Tourismus-Management-Studierende ihre Mathematik- und Statistik-Kenntnisse
15/12/2014
Konzentrierte Stille herrscht im Hörsaal in der Schachenmeierstraße: Und das, obwohl die elf Stuhlreihen mit je etwa acht Studierenden gut gefüllt sind – beste Voraussetzungen also für einen gemütlichen Plausch zwischendurch. „Psst!“, ermahnen einige ihre Sitznachbarn. Sie wollen nichts von dem verpassen, was sich vorn an der Tafel abspielt. „Was bedeutet das hier?“, fragt Dozentin Barbara Rosenberger und deutet mit einem Lineal auf die Projektionsfläche. Mehrere Hände schießen in die Höhe.
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Im Lift-Kurs Statistik I treffen sich Tourismus-Management-Studierende aus unterschiedlichen Semestern, um ihr Wissen über Regressionsanalysen und Kovarianzen zu vertiefen. Die Kurse sind freiwillig – Credits gibt es nicht für ihren Besuch. Die zusätzlichen Übungsstunden bietet Dozentin Barbara Rosenberger in Grundlagenfächern wie Statistik und Wirtschaftsmathematik an, um die hohe Durchfallquote in den Prüfungen zu verbessern. „Momentan fallen rund 25 Prozent der Studierenden durch die Prüfungen in diesen naturwissenschaftlichen Fächern“, erklärt Rosenberger. Einen ganzen Tag in der Woche wiederholt sie in ihren Kursen den Vorlesungsstoff, lässt Probeklausuren rechnen und kümmert sich um die Besprechung und Auswertung. „In meinen Stunden können die Studierenden auch vermeintlich dumme oder wenig komplexe Fragen stellen. Dieses Wissen bildet die Basis für das benötigte Fachwissen“, sagt die Dozentin.
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„Auswendiglernen nützt nicht viel“
Während die Dozentin mit Begriffen wie „arithmetisches Mittel“ oder „Quartil“ jongliert und vor Zeitfressern in der Klausur warnt, macht sich Kurs-Teilnehmerin Sandra viele Notizen. „Meine Schulzeit ist schon eine Weile her, daher bin ich oft im Lift-Kurs und frische die wichtigsten Kenntnisse auf“, erklärt die 26-Jährige, die im zweiten Semester Tourismus-Management studiert.
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„Gegen Ende des Semesters sind noch mehr Leute als gewohnt in die Lift-Kurse gekommen“, erinnert sich Studentin Angela. Dozentin Rosenberger macht den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Mut: „Falls in der Klausur ein komplexer Graph drankommt, müssen Sie nicht erschrecken. Betrachten Sie ihn einfach mit dem gesunden Menschenverstand“, rät sie.
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„In diesen Fächern nützt es nichts, nur auswendig zu lernen. Es kommt darauf an, die Rechenschritte zu üben und die Gedanken dahinter zu verstehen“, findet Teilnehmer Lucas. Zwischen den Übungsaufgaben haben die Studierenden immer wieder die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Ausführlich erklärt Barbara Rosenberger die Sachverhalte, wirft Beispiele an die Tafel und prüft mit Nachfragen, ob die Studierenden den Stoff tatsächlich durchschaut haben. „Frau Rosenberger kann sich in unsere Situation hineinversetzen und weiß, wo die Verständnisprobleme liegen. Sie schafft es, dass ich nach anderthalb Stunden rausgehe und den Stoff verstanden habe“, sagt Angela.
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Der Lift-Kurs ist Teil des BMBF-geförderten Projekts "Für die Zukunft gerüstet" (ZUG). Dieses hat unter anderem zum Ziel, attraktive Lehr- und Studienformate zu schaffen, die Kompetenzentwicklung zu fördern und so zu einem erfolgreichen Studienabschluss beizutragen.
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kl