Überleben in der Stadt

Menschen, die Pfandflaschen sammeln, sind mittlerweile fester Bestandteil unseres Stadtbildes. Und doch wissen wir nichts über sie. In einem unorthodoxen Forschungsprojekt wollten Studierende der Hochschule München das ändern: Unter der Leitung der Sozialwissenschaftler Philipp Catterfeld und Alban Knecht sprachen sie Münchner Flaschensammlerinnen und Flaschensammler auf der Straße direkt an – mit Erfolg.

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Entschuldigung, sammeln Sie Flaschen?

Die meisten SammlerInnen erwiesen sich schnell als auskunftsfreudig, manche von ihnen jedoch hatten es eilig, immer auf der Suche nach weiteren Flaschen. „Gerne, aber die Zeit bleibt ja nicht stehen“, beantwortet ein Sammler die Bitte um ein Interview, „und fängt trotzdem an, mir seine Geschichte zu erzählen“, so der Autor. „Wir gehen zur Seite. Doch ich merke seine innere Unruhe, biete ihm an, weiter zu laufen, frage, ob ich ihn begleiten dürfte.“ Die entstandenen Interviews bieten einen interessanten Einblick in das Leben der SammlerInnen. Manche sind komisch, andere eher traurig und wieder andere regen zum Nachdenken an.

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Ein Buch über die Vielfalt des Flaschensammelns

Die gesammelten Berichte der Studierenden wurden zu dem Buch „Flaschensammeln – Überleben in der Stadt“ zusammengefasst, welches im April im UVK-Verlag erschienen ist. Die Berichte beinhalten die Beobachtungen der Studierenden sowie die besten O-Töne der FlaschensammlerInnen und stellen wagemutige Thesen auf. Sie spiegeln die Vielfalt der SammlerInnen selbst – von Menschen in finanzieller Not, HobbysammlerInnen, Sammelsüchtigen bis zu Profis sammeln die verschiedensten Menschen Pfandflaschen.

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Auch Schilderungen über Selbstversuche der Studierenden sind dabei – manche mehr, manche weniger erfolgreich: „66 Cent hatten wir am Ende, nach fünf Stunden, zu zweit. Der wahre Lohn unserer Arbeit waren natürlich der Erkenntnisgewinn und die gesammelten Erfahrungen“, heißt es in einem Bericht.

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Informationen zum Buch: UVK Verlag - Flaschensammeln

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Maike Hannen