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Digitales-Studieren.Bayern

Gemeinsames Pilotprojekt der Hochschulen München und Landshut stärkt den ländlichen Raum
23/06/2015
Wer berufsbegleitend studiert, opfert sehr viel Freizeit, um Arbeit und Lernphasen zu meistern. Wenn Hochschul-, Arbeits- und Wohnort weit auseinander liegen, fällt zudem viel Zeit für das Pendeln an. Um berufsbegleitendes Studieren einfacher zu machen, soll deshalb der berufsbegleitende Bachelor-Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Landshut erweitert und teilweise neu konzipiert werden.
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Dabei werden tutoriell betreute Online-Phasen mit der Nutzung eigens eingerichteter Lernorte in der Region verknüpft. Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Wettbewerbs „Partnerschaft Hochschule und Region“ mit jährlich circa 800 000 Euro gefördert.
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Stärkung des ländlichen Raums
Für den Projektstart konnten die Standorte Straubing und Hauzenberg gewonnen werden. Die Räumlichkeiten, in denen regelmäßig hochschulische Aktivitäten im Rahmen des Studienganges stattfinden, werden von den Kommunen zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, akademische Aktivitäten vor Ort nachhaltig zu verankern und zur Stärkung des ländlichen Raums beizutragen.
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„Das neu zu entwickelnde Studienangebot zeichnet sich durch eine hohe zeitliche und räumliche Flexibilität aus, die es den Studierenden ermöglicht, ihre akademische Weiterbildung mit ihren beruflichen und familiären Pflichten zu harmonisieren“, freut sich der Landshuter Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel.
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Die Lernorte sind untereinander sowie mit dem Hochschulcampus vernetzt. Seminare können dank moderner Telekommunikationstechnologien gleichzeitig an den jeweiligen Lernorten stattfinden. Die Betreuung vor Ort wird durch entsprechende Tutoren sichergestellt. Technische Module, die in Laboren stattfinden müssen, werden am Campus der Hochschule Landshut oder an anderen zentralen Orten organisiert.
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Dieser Ansatz erlaubt eine größtmögliche Reichweite des Studienangebotes bei effizienter Nutzung der finanziellen Ressourcen. Durch das Projekt haben auch diejenigen die Möglichkeit zu studieren, die bislang aufgrund der hohen Entfernung zu einem Hochschulstandort von einem Studium absehen mussten.
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Neue digitale Lehrkonzepte
Die Hochschule München betreut das Pilotprojekt didaktisch und wissenschaftlich. „Das neue Studienmodell bietet hervorragende Möglichkeiten, innovative Konzepte der digitalen Lehre zu entwickeln und für die bayerische Hochschullandschaft nutzbar zu machen“, erklärt Vizepräsident Prof. Dr. Klaus Kreulich. Die Studieninhalte erstellen Dozierende beider Hochschulen. Weitere Lehrbeauftragte und Gastreferenten kommen von Unternehmen aus der Region. Ab dem Wintersemester 2016/2017 sollen erstmals Studierende an den Lernorten die digitalen Vorlesungen besuchen. Mit den ersten AbsolventInnen wird in der zweiten Jahreshälfte 2020 gerechnet.
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Etablierung einer Dachmarke
Das Projekt soll mittelfristig die Dachmarke „Digitales-Studieren.Bayern“ etablieren. Darunter sollen vor allem Studienangebote speziell für hochschulferne Regionen (Nieder-)Bayerns entstehen. Für die bereits beteiligten Kommunen bedeutet dies eine mögliche Erweiterung der an ihren Lernorten durchgeführten Studienangebote und eine Erhöhung der Studierendenzahlen. Weitere Kommunen können in den Verbund aufgenommen werden, wenn sie die entsprechenden Räumlichkeiten und die technische Ausstattung bereitstellen.
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Hochschule Landshut / Claudia Köpfer