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Den Schmerz beheben

Ein Mechanismus zur individuellen Behandlung von Deformitäten und Arthrose/Arthritis des Sprunggelenks
01/08/2016
Prof. Dr. Erwin Steinhauser, Fakultät für angewandte Naturwissenschaften und Mechatronik, arbeitet an einem Implantat zur Versteifung des oberen und unteren Sprunggelenks. Eine solche Versteifung – im Fachjargon Arthrodese – gilt als Ultima Ratio zur Behebung andauernder Schmerzen des Sprunggelenks. Ursächlich für die Schmerzen sind knöchernen Verletzungen aufgrund von Arbeits- und Verkehrsunfällen oder rheumatoider Arthristis. Zudem sind SportlerInnen betroffen, deren Sportverletzungen mangelhaft diagnostiziert und nur unzureichend behandelt wurden. Hier kommt es im Langzeitverlauf häufig zu Arthrose.
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Die Arthrodese kann durch verschiedene Methoden erreicht werden, etwa durch die Verwendung von Schrauben durch das obere und untere Sprunggelenk oder einen sogenannten Marknagel, der alle Knochen durchdringt. Jedoch bildet sich bei bis zu 20 Prozent der Verfahren bei einer unzureichenden Primärstabilität und Adaptation der einzelnen Knochen eine Pseudarthrose aus. Diese Komplikation erfordert häufig erneute Operationen und langwierige Nachbehandlungen.
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Das Forschungsvorhaben
Im Zentrum des Forschungsvorhabens im Verbund mit der OT Medizintechnik GmbH steht die Konzeption, Entwicklung, Auslegung und biomechanische Überprüfung des Konzepts eines Implantats zur Versteifung des oberen und unteren Sprunggelenks. Geplant ist hier zunächst die Auslegung von auf Expertenwissen basierenden Designs, welches dann zu einem individuell optimierten und minimalinvasiven Implantat erweitert werden soll.
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Aufgrund des minimalen Spielraumes der Dimensionierung des Implantates durch die engen anatomischen Randbedingungen und die Vorgabe, medizinisch zugelassene Implantat-Werkstoffe zu verwenden, stoßen die zu erzielenden Festigkeiten an ihre Grenzen. Ziel ist es, im Rahmen dieses Forschungsprojekts Funktionsmuster zu erarbeiten, anhand derer die erarbeiteten Vorgaben getestet und validiert werden können. Gefördert wird das Forschungsprojekt von der Bayerischen Forschungsstiftung.
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Prof. Dr. Erwin Steinhauser/Dr. Ulrich Schreiber/Louisa Tomayer