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Fahrzeugtechniker Sandro Schrüfer bei Studierenden-WM Sportschießen

Wie Studium und Leistungssport kombiniert werden können
18/10/2016
Studium und Leistungssport lassen sich kombinieren. Sportgewehrschütze Sandro Schrüfer, der im dritten Semester Fahrzeugtechnik studiert, macht es vor: Im September nahm er an der Studierenden-Weltmeisterschaft im Sportschießen in Polen teil. Für eine Medaille hat es diesmal leider nicht gereicht, aber Schrüfer will beim nächsten Wettbewerb in zwei Jahren noch einmal teilnehmen.
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Beim diesjährigen Wettbewerb begann die Aufregung bereits am Flughafen, denn aufgrund begrenzten Stauraums im Flugzeug blieb die gesamte Ausrüstung zunächst in Deutschland. „Dadurch konnte ich nur noch eine halbe Stunde trainieren, bevor die Eröffnung begann.“ Doch Schrüfer kann die Ruhe behalten. „Am Sport selbst gefällt mir am besten das Gegenspiel von Aufregung und Kontrolle“, sagt er. „Beim Schießen muss man ruhig bleiben, trotz Adrenalin. Es gibt sogar Programme für Kinder mit ADHS, die beim Schießsport lernen, sich besser zu konzentrieren.“ Von den Fähigkeiten, die er beim Sport erlangt hat, profitiert Schrüfer auch im Studium. Besonders, dass er über mehrere Stunden hinweg hochkonzentriert sein kann, empfindet er als hilfreich.
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In München vereinen sich Studien- und Trainingsmöglichkeiten
Generell trainiert der Student sehr viel: Mit Schießen verbringt er 8-10 Stunden pro Woche, circa alle zwei Wochen nimmt er an Wettkämpfen teil. Daneben betreibt der Student noch Ausgleichssport und Mentaltraining. Zum Teil überschneiden sich die Prüfungszeiten mit Ausscheidungswettkämpfen, deshalb wird sein Studium wahrscheinlich etwas länger dauern als der Durchschnitt. Er hat jedoch einen Mentor an der Hochschule, Prof. Dr. Jörg Middendorf, der ihm bei der gemeinsamen Planung von Studium und Sport zur Seite steht. Nach München kam Schrüfer wegen der Bekanntheit der HM und der guten Trainingsinfrastruktur, zum Beispiel der Olympia-Schießanlage.
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Um an der Studierenden-Weltmeisterschaft teilzunehmen, müssen die KandidatInnen studieren und in der Nationalmannschaft ihres jeweiligen Sports sein. In der Regel sollen sie zuvor auch an der Deutschen Hochschulmeisterschaft teilgenommen haben und müssen gewisse Qualifikationen erreichen. Bei der WM werden im Schießen Mannschaften aus jeweils drei Personen gebildet. Schrüfers Team erreichte Plätze fünf, sechs und sieben und damit sein Ziel.
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Olympia als Ziel
Zum Schießsport kam Schrüfer bereits mit zehn Jahren durch seine Familie, denn sein Vater war lange Vorstand im Schützenverein. Auch unterstützte ihn seine Familie beim Einstieg in den Sport, denn die Ausrüstung ist nicht günstig. Inzwischen wird er zusätzlich von der Deutschen Sporthilfe gefördert, da er im Nationalkader ist.
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Selina Gschwandtner, ebenfalls Studentin an der HM, nahm dieses Jahr an den Olympischen Spielen als Sportschützin teil – das ist auch Sandro Schrüfers Traum: „Ich bin guter Dinge und glaube, man kann Studium und Schießen vereinbaren.“ Tokyo in vier Jahren sei noch nicht realistisch. Aber vielleicht klappt es ja in acht.
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Cathrin Cailliau