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Vision: Paketzentrum wird Kulturzentrum

Architekt Maciej Kuczynski gewinnt Kulturpreis Bayern 2016
31/10/2016
Maciej Kuczynski, Absolvent der HM, wurde Ende Oktober mit dem Kulturpreis Bayern zum Wissenschaftspreisträger gekürt. Diesen Preis für herausragende Leistungen in Kunst und Wissenschaft verleiht die Bayernwerk AG seit 2005 gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Ausgezeichnet werden Künstler im Freistaat sowie Absolventen und Doktoranden der bayerischen Kunsthochschulen, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Universitäten. „Es ist eine große Ehre für mich“ freut sich der Absolvent über die Auszeichnung.
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"Die Arbeit zeichnet sich vor allem durch den selbstbewussten aber dennoch sensiblen Umgang mit der historischen Bausubstanz des ehemaligen Paketzustellamtes aus. Maciej Kuczynski erreicht mit seinem Entwurf eine Stärkung des Gebäudeensembles. Die Qualitäten der bestehenden Bauten werden durch die geplanten Um- und Aufbauten deutlich erhöht", lobt Prof. Silke Langenberg die Arbeit ihres Masteranden.
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Der aus Polen stammende Kuczynski kam nach seinen positiven Erfahrungen beim Erasmus-Programm für ein Masterstudium zurück an die Hochschule München. Im Rahmen dessen entstand seine Masterarbeit „Hochschule für Musik und Theater München – Aufwertung, Umnutzung und Umbau des ehemaligen Paketzustellamtes im Stadtzentrum“, betreut von Prof. Dr. Silke Langenberg. Hinter diesem Titel seiner Arbeit verbirgt sich ein Plan zur Umgestaltung des seit 40 Jahren leerstehenden Paketzustellamtes in der Arnulfstraße 62. Es soll neue Räume für die Hochschule für Musik und Theater schaffen. Dabei ist unter anderem die Nutzung der ehemaligen Fahrzeughalle mit imposanten Pilzstützen vorgesehen, als ein im Erdgeschoss frei zugänglicher Bereich mit Mensa und Bühne – eine Verbindung der Hochschule mit der breiten Öffentlichkeit, sowie eine Aufstockung mit Hörsälen, Übungs- und Balletträumen.
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Kuczynski hatte viele Gründe, sich für dieses Gebäude zu entscheiden. Zum einen interessiert er sich für den Bau von Bildungseinrichtungen und gestaltete bereits für seine Bachelorarbeit einen Kindergarten mit künstlerischem Erziehungsprogramm. Eine spannende Herausforderung sieht vor allem im Bauen im Bestand, da man sich auf die vorhandenen Strukturen einstellen müsse.
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Das Paketzustellamt im Stil der „Neuen Sachlichkeit“ ist großteils denkmalgeschützt: „Da war eine genaue Bestandsanalyse nötig, und ich wollte möglichst wenige Eingriffe machen, und nur selbstbewusst mit einem modernem Ausbau auf den Bestand reagieren“, sagt Kuczynski. Der Ausbau sollte für ihn den Charakter des Gebäudes nicht verändern.
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Der Wunsch des Architekten, adäquate Räumlichkeiten für die Hochschule für Musik und Theater zu schaffen entstand aus seinem eigenen Interesse an Tanz, Theater und Bühne. „Besonders spannend war es, die Historie des Gebäudes im Detail zu recherchieren, und damit ein selbst gewähltes Thema voranzubringen“, erzählt Kuczynski. Der Entwurf kann leider nicht verwirklicht werden, da das Gebäude einem privaten Investor gehört.
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Cathrin Cailliau