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Genderforschung an der HM

Erste Ergebnisse des aktuellen Forschungsprojekts „Care aus der Haushaltsperspektive“
18/12/2017
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Am 18. Dezember findet der bundesweite „Wissenschaftstag Geschlechterforschung“ statt. Ziel dieses Tages ist, über die Ergebnisse von Geschlechterforschung zu informieren und ihre Bedeutung für die Lösung gesellschaftlicher Probleme zu verdeutlichen. Daran beteiligt sich auch die Hochschule München. Sie stellt die Ergebnisse des aktuellen Projekts „Care aus der Haushaltsperspektive – Das Beispiel der Pflege alter Menschen in der Großstadt“ vor.
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Herausforderungen der Pflege
Prof. Dr. Gerd Mutz und Prof. Dr. Maria Rerrich von der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften und Birgit Erbe von der Frauenakademie München führen das Forschungsprojekt gemeinsam im Rahmen des Bayerischen Forschungsverbunds ForGenderCare durch. Sie nehmen dabei private Haushalte in den Blick, in denen alte Menschen in München versorgt werden. Gefragt wird, wie Pflegende und Pflegebedürftige gemeinsam ihren Alltag gestalten. Mit welchen alltäglichen Herausforderungen sind Frauen und Männer konfrontiert?
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Bisherige Resultate
Erste Ergebnisse des Forschungsprojekts bestätigen, dass Familienmitglieder nach wie vor der zentrale Pfeiler der Pflegeversorgung sind. Sie kümmern sich oft zusätzlich zur Berufstätigkeit um ihre Angehörigen. Unterstützt werden sie dabei von einem breiten Netzwerk, zu dem unter anderem ambulante Pflegedienste, Hausärztinnen und Hausärzte, Seniorenbegleitungen sowie NachbarInnen und FreundInnen zählen.
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Die Pflegebedürftigkeit wird in Deutschland in fünf Pflegegraden definiert. Je nach Pflegegrad bemisst sich die Leistung der Pflegeversicherung. Erkennbar ist, dass ältere Menschen bereits vor dem Eintreten dieser gesetzlich definierten Pflegebedürftigkeit häufig Unterstützung im Haushalt benötigen, beispielsweise beim Einkaufen, Aufräumen oder anderen administrativen Aufgaben.
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Überlegungen, wie eine optimale Versorgung sichergestellt wird, können pflegende Angehörige massiv belasten. Die Anwesenheit anderer Personen sowie ausreichende finanzielle und räumliche Ressourcen sorgen in diesen Fällen für Entlastung. Für Pflegebedürftige ist der Kontakt zu anderen Menschen eine wichtige Stütze. Deshalb wäre es wichtig, gemeindenahe Versorgungsstrukturen auf kommunaler Ebene bereitzustellen, die den Bedarf nach Kontakten für pflegebedürftige ältere Menschen berücksichtigen.
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Weitere Informationen zum Forschungsprojekt "Care aus der Haushaltsperspektive" gibt es hier.
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Prof. Dr. Maria Rerrich / Mirja Fürst