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Seit 30 Jahren Vollbeschäftigung

Die Papierbranche bietet viele weltweite Jobmöglichkeiten
16/03/2018
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Durch die Digitalisierung geht die Menge der Printprodukte wie Zeitungen zurück. Aus diesem Grund könnte man meinen, die Papierbranche würde aussterben. „Im Gegenteil, sie wächst, denn die offensichtlichen Einsatzgebiete wie Bücher oder Magazine machen das kleinste Volumen aus. Toilettenpapier ist ein Riesenmarkt und auch der florierende Onlinehandel steigert den Papierbedarf enorm, weil die Ware ja verpackt werden muss. Darüber hinaus steckt Papier in so vielen Gegenständen, in denen man es zunächst nicht vermutet, beispielsweise in Solarplatten, Kondensatoren, Autos oder Möbeln“, so Tim Carstens, der seit zwei Semestern den Masterstudiengang „Paper Technology“ an der Hochschule München studiert.
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Viele Stellen, wenig Fachleute
Weltweit bilden nur sehr wenige Hochschulen Papieringenieure aus, die Hochschule München ist neben Darmstadt, Dresden, Graz und Karlsruhe im deutschsprachigen Bereich eine davon. Deshalb sind Fachleute für die Papierbranche auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrt. Es gibt ungefähr drei Mal so viele offene Stellen wie Fachnachwuchs. „Drei Anrufe mit Jobangeboten pro Monat sind normal“, sagt Masterstudent Christoph Kümpel, der ebenfalls im zweiten Semester „Paper Technology“ studiert.
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Internationale Möglichkeiten
Die Bachelorstudiengänge der Hochschule München im Papier-Bereich sind deutsch, das Masterprogramm englischsprachig. Während des gesamten Studiums fördert die HM die internationale Orientierung der Studierenden. „Uns wurde geraten, im Praxissemester ins Ausland zu gehen, was viele von uns gemacht haben. Ich war in Australien und Amerika, meine Mitstudierenden in England, der Schweiz, Finnland und den Niederlanden“, erinnert sich Kümpel. Carstens ergänzt: „Im ersten Mastersemester hatten wir 33 Exkursionstage – wir waren quasi ein internationaler Reiseverein im Namen der Papiertechnik.“
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Optimale Studienbedingungen
Diese internationale Ausrichtung sowie der Kostenfaktor waren für Tlaagatso Nemasasi aus Simbabwe einige der Gründe, nach dem Chemiestudium in seiner Heimat das Masterstudium „Paper Technology“ an der HM aufzunehmen. Derzeit studiert er im dritten Semester: „Nur sehr wenige Länder bieten eine kostenfreie Ausbildung, deshalb ist Deutschland eine naheliegende Wahl. Außerdem genießen deutsche Ingenieure ein enorm hohes Ansehen.“
Auch das vom Institut für Verfahrenstechnik Papier teilweise kostenfreie Angebot an Deutschkursen findet Nemasasi optimal: „Um in der Industrie praktische Erfahrung zu sammeln, ist es wichtig, Deutsch sprechen zu können.“ Der „Papiertechnik“-Studiengangsleiter Prof. Dr. Stephan Kleemann gründete dieses An-Institut eigens für seine internationalen Studierenden.
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Ebenfalls ein Pluspunkt für Nemasasi ist, dass es an der HM viele andere internationale Studierende gibt. Denn die Situation, sich in einem neuen Land mit einer anderen Kultur einleben zu müssen, ist nicht immer einfach. „Beispielsweise musste ich mich erstmal daran gewöhnen, dass Pünktlichkeit in Deutschland bedeutet, zehn Minuten vor dem verabredeten Termin da zu sein“, lacht Nemasasi.
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Mehr Informationen zu dem Papier-Studiengang an der Hochschule München gibt es auf der Webseite der Fakultät für Versorgungs- und Gebäudetechnik, Verfahrenstechnik Papier und Verpackung, Druck- und Medientechnik.
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Mirja Fürst