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So sangen die Schicksalsgöttinnen im Sommerkonzert 2018

Chor und Orchester der HM präsentierten: Johannes Brahms und Niels W. Gade
25/06/2018
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Als der Gesang der römischen Schicksalsgöttinnen, der Parzen, im hohen Altarraum der Münchner Kirche St. Franziskus langsam anstieg und sich im mehrstimmigen, gemischten Chorgesang über das gesamte Kirchenschiff ergoß, wussten auch die ZuhörerInnen in den letzten Reihen, dass ein klangvoller Abend bevorsteht.
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Bereits kurz vor Beginn des großen Sommerkonzertes des Chors und Symphonieorchesters der Hochschule München waren die Reihen der St. Franziskus Kirche bis auf die letzten Reihen gefüllt: stolze Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde der MusikerInnen warteten gespannt darauf, dass Dirigent Prof. Matthias Stoffels den Abend einläutet. Am Anfang standen die klangvollen Chorgesänge des großen deutschen Komponisten, Pianisten und Dirigenten Johannes Brahms auf dem Programm. Begleitet wurden die MusikerInnen der Hochschule von der Mezzosopranistin Isabelle Rejall und der Münchner Pianistin Susanna Klovsky.
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Klänge der Romantik im Stil klassischer Dichter
Komponisten der Romantik waren oft von schicksalshaften Geschichten fasziniert, von Sagen- und Mythenwelten, von Göttern und Geistern. Als Textgrundlage für ihre gefühlvollen Kompositionen wählten sie daher nicht nur Werke ihrer Zeitgenossen, sondern auch von Vertretern der Weimarer Klassik wie Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller. Beide Dichter schufen Werke über die Furcht der Menschen vor der göttlichen Allmacht und über einsame Wanderer, die sich dem Schicksal der unerwiderten Liebe hingeben.
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Auch der dänische Komponist und Dirigent Niels Wilhelm Gade bediente sich für seine Sinfonie Nr. 1 der Schicksalsthematik: In vier Sätzen ließen die MusikerInnen des Symphonieorchesters einen König wiederauferstehen, dessen Schicksal es ist, nach seinem Tode als Geist ruhelos durch die Wälder zu wandeln.
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Der zweistündige Konzertabend war ein voller Erfolg – das zeigte der lange anhaltende Schlussapplaus nach dem Verstummen des Chors und des Orchesters. Dass einige der ZuhörerInnen sicherlich noch die schmerzliche Niederlage des deutschen Fußballnationalteams gegen Mexico im ersten WM-Spiel verarbeiten mussten, merkte man dem Publikum nicht an, im Gegenteil: im Vorraum der Kirche wurde auch nach Ende des Konzertes noch fleißig gelacht und geredet.
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Musik an der Hochschule München
Als Ort für Lehre und Forschung bietet die Hochschule München bereits seit mehr als 60 Jahren mit dem Symphonieorchester und dem Chor Raum für kulturelle Entwicklung: Die musikalischen Ensembles der HM, bestehend aus Orchester, Chor und Big Band, laden jedes Semester alle musikbegeisterten Studierenden dazu ein, an den wöchentlich stattfindenden Proben sowie den großen Sommer- und Winterkonzerten teilzunehmen.
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Valerie Stärk