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Eine "Schwimmlehrerin", die Wellen schlägt

Bachelorabsolventin Pauline Alt entwickelt Schwimmlernhilfe für Erwachsene
07/09/2018
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Immer mehr Erwachsene in Deutschland sind Nichtschwimmer. Das weiß auch Pauline Alt, gelernte Schwimmlehrerin und Produktdesign-Studentin der Hochschule München. Deswegen entwickelt sie kurzerhand eine Idee, die diesen Missstand beheben soll. Aus der Idee wird schnell Wavelet, eine kleine, halbrunde „Schwimmlehrerin“ aus Kunststoff.
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Alt erklärt, wie sie auf ihren Einfall kam: „Die optimale Lage des Körpers im Wasser ist das A und O beim Schwimmen lernen. Das Kraulschwimmen ist für Anfänger eine geeignete Technik, weil sie dem alternierenden Bewegungsablauf des Gehens sehr ähnlich ist und längst nicht so komplex wie das Brustschwimmen“. Die Krux des Kraulstils: Das Atmen muss mit den Bewegungen der Arme und Beine koordiniert werden. Vielen, gerade Laien des Wassersports, fällt dies schwer.
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Genau hier setzt Alt mit ihrem Produktneuling an: Der Schwimmer schiebt die Schwimmhilfe auf dem Kopf vor sich her. Durch ihre spezielle Form, bringt sie Kopf und Körper in eine optimale Position. Während der Bewegung sorgt das Produkt stetig dafür, dass die sogenannte Bugwelle, die beim Schwimmen vor dem Kopf entsteht, wächst. So bildet sich auf Höhe des Gesichtes ein größeres Wellental – Atmung und Augen bleiben vom Wasser verschont. Obwohl Wavelet große Wellen schlägt, ist der Namen bescheiden: „kleine Welle“ heißt er auf Deutsch.
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Schwimmen als „stilles Wissen“
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Warum nun soll ein Objekt eine bessere Schwimmhilfe sein als eine Lehrende aus Fleisch und Blut? Schwimmen können ist ein sogenanntes „stilles Wissen“ – Bewegung und Technik basieren auf Körpererfahrungen. Über Muskeln und Sinne werden Bewegungen aufgenommen und im Bewegungsgedächtnis gespeichert. „Design-Produkte haben für mich das Potenzial „stilles Wissen“ zu vermitteln“, sagt Alt, „durch ihre Form und über ihre Handhabung begünstigen sie bestimmte Körperbewegungen. Im Fall von Wavelet das Schwimmen lernen.“
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Für ihre Entwicklung erhielt Alt am 5. Juli 2018 den „Oskar für exzellenten Studienabschlüsse“ der Hochschule München. Im Moment arbeitet sie daran, das Produkt marktfähig zu machen.
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Lea Knobloch