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Die Auswirkungen der Corona-Krise

Franz Josef Benedikt, Präsident der Deutschen Bundesbank-Hauptverwaltung, referierte zum Thema online
07/07/2020
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Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte? Franz Josef Benedikt, Präsident der Deutschen Bundesbank-Hauptverwaltung in Bayern, hielt dazu einen über vierstündigen, facettenreichen Online-Vortrag mit Diskussion vor 40 Studierenden des Studiengangs „Master of Business Administration“ (MBA). Im Zentrum seiner Ausführungen standen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise, die fiskalpolitischen Rettungsmaßnahmen und die Maßnahmen der europäischen Geldpolitik im Frühjahr dieses Jahres.
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Tiefpunkt der Corona-Krise überstanden
Benedikt zufolge hat die deutsche Wirtschaft den Tiefpunkt der Corona-Krise hinter sich. Positiv äußerte er sich dabei zum von der Bundesregierung beschlossenen Konjunkturpaket: Einer ersten Bundesbank-Schätzung zufolge könnte dadurch die Wirtschaftsleistung 2020 um ein Prozent verbessert werden und im nächsten Jahr um 0,5 Prozent ansteigen. Sollten zusätzliche fiskalpolitische Maßnahmen notwendig sein, hätte Deutschland weiteren finanziellen Spielraum. „Die Krise hat uns gezeigt, wie wichtig gesunde Finanzen für die Handlungsfähigkeit des Staates sind“, führte Benedikt aus.
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Geld der Zukunft
Auch auf Fragen der Studierenden zu deren Forschungsprojekt im MBA-Studiengang über das „Geld der Zukunft“ ging Benedikt intensiv ein. Er erläuterte die Vorteile von Bargeld im Verhältnis zu virtuellem Geld, betonte allerdings, dass die Deutsche Bundesbank sowohl für den baren als auch den unbaren Zahlungsverkehr zuständig sei. „Die Deutsche Bundesbank ist deshalb neutral und beeinflusst niemanden bei der Wahl der Bezahlform. Verbraucher und Händler entscheiden letztlich selbst, welche Zahlungsinstrumente sie nutzen und anbieten wollen.“
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Sven Lilienthal