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Infektionsschutz durch Klarsichtmasken?

Eine Pilotstudie der HM zeigt die Ausbreitung von Aerosolen bei Klarsichtmasken
08/12/2020
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Klarsichtmasken erfreuen sich zunehmender Beliebtheit als Alternative zu konventionellen Mund-Nase-Bedeckungen. ExpertInnen stehen diesem Maskendesign jedoch hinsichtlich des Infektionsschutzes kritisch gegenüber.
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Prof. Dr. Christian Schwarzbauer, Professor für Medizintechnik und Medizininformatik an der Fakultät für angewandte Naturwissenschaften und Mechatronik, testete die Klarsichtmaske eines süddeutschen Herstellers im BioMedLab der HM. „Wir haben uns für dieses Modell entschieden, weil es sehr verbreitet ist und zunehmend auch in Schulen und Kitas zum Einsatz kommt“, sagt Schwarzbauer. Die Klarsichtmaske wurde unter realistischen und praxisnahen Bedingungen in typischen Alltagssituationen untersucht. Dabei zeigte sich Ausbreitung der Aerosole beim Ausatmen oder Husten und die Problematik des Maskendesigns bezüglich eines Infektionsschutzes wurde deutlich.
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Kein wirksamer Schutz
„Ohne Zweifel sind diese Masken angenehm zu tragen, einen wirksamen Schutz vor Infektionen bieten sie allerdings nicht“, sagt Schwarzbauer. „Vor allem in geschlossenen Räumen wie zum Beispiel in Schulen, Kitas, Büros oder öffentlichen Verkehrsmitteln ist von der Verwendung solcher Masken dringend abzuraten“, ergänzt Prof. Dr. Christian Hanshans, Professor für medizinische Grundlagen und Medizintechnik an der HM, der diese Studie als Mediziner und Projektingenieur begleitete.
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Weitere Informationen zu der Pilotstudie finden Sie in dieser Pressemitteilung.
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Update: Seit dem 10. Dezember akzeptiert das bayerische Gesundheitsministerium keine Klarsichtmasken mehr. Mehr dazu lesen Sie in diesem BR-Bericht.
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Mirja Fürst