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Hollywood und Hochschule
Zum 6. Mal "regnet" es "Oskars" auf der diesjährig virtuellen Oskar-von-Miller-Feier
27/04/2021
Moderator:innen gekleidet im Charleston-Stil, die in einem Stummfilm spielen, Jazzstandards wie "Puttin‘ on the Ritz“ von 1923: Die Verleihung der Preise für die Besten der Hochschule München bei der virtuellen Oskar-von-Miller-Feier stand dieses Jahr im Zeichen der 1920er, einer Blütezeit der Wissenschaft, der Kunst und des Kinos.
Prof. Dr. Martin Leitner, Präsident der Hochschule München, begrüßte die Gäste aus Politik, Wirtschaft und der Hochschule zur akademischen Jahresfeier. Er blickte unter anderem zurück auf eine lange Filmtradition, die bereits im vergangenen Jahrhundert das Thema Künstliche Intelligenz – heute ein wichtiger Aspekt der Hightech Agenda der bayerischen Hochschulen – kritisch betrachtete. "Und dabei passt dieser skeptische Blick von Fritz Lange mit "Metropolis" gar nicht in die 1920er, wo so viel Neues so schwungvoll ausprobiert wurde. Auch in München gab es eine wissenschaftliche Aufbruchsstimmung. Für die HM ist das Jahr 1924 von großer Bedeutung, denn in diesem Jahr wurde das Oskar-von-Miller Polytechnikum gegründet, der größten Vorgängerinstitution der HM."
Zentrale Rolle der HM in der Hightech-Entwicklung Bayerns
Mit dabei beim digitalen Festakt waren Wissenschaftsminister Bernd Sibler, MdL, sowie als Vertreterin der Landeshauptstadt München die 2. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden. Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder wandte sich mit einer Videobotschaft an die Festgäste und lobte die HM als zentralen Schlüsselbaustein für die bayerische Hightech-Entwicklung. Er verdeutlichte: "Die Hochschule für angewandte Wissenschaften München ist einer der größten in Deutschland und die größte in Bayern und damit ein zentrales Element und ein zentraler Schlüsselbaustein für die gesamte Hightech-Entwicklung des Freistaats Bayern. Mit dem heutigen Preis, der sich ja mit den goldenen Zwanzigern im Rückblick und in Zukunft beschäftigen soll, soll erneut ein Akzent gesetzt werden für Modernität und Zukunft."
„Pioniergeist und gegenseitige Inspiration über alle Fachgrenzen hinweg“
Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte: "Pioniergeist und gegenseitige Inspiration über alle Fachgrenzen hinweg – das sind die Markenzeichen der Hochschule München. Studentinnen und Studenten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Dozentinnen und Dozenten sowie externe Partner schreiben Tag für Tag ihre Erfolgsgeschichte weiter. Ich bin überzeugt: Oskar von Miller wäre begeistert vom stimmigen Dreiklang aus Lehre, Forschung und Transfer. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern ganz herzlich, sie gestalten unsere Zukunft. Mit der Hightech Agenda Bayern zünden wir gemeinsam die nächste Stufe für Ihre Chancen und für die nachhaltige Lebensqualität von morgen."
„Wertschätzung und Anerkennung“
Auch die 2. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München, Katrin Habenschaden, unterstrich in ihrem Grußwort die besondere Rolle Oskar von Millers: "Ganz anders als bei den so ähnlich klingenden amerikanischen Filmpreisen haben wir es bei dem Namensgeber für die hiesigen Oskars mit einer handfesten und zudem herausragenden historischen Persönlichkeit zu tun.“ Weiterhin ging sie auf die Bedeutung der HM als „Ort der Begegnung, offener Raum der Kommunikation und der gemeinsamen Praxis“ während der COVID-19-Pandemie ein. "Festivitäten, wie wir sie heuer feiern, sind daher nicht zuletzt ein Ausdruck von Wertschätzung und Anerkennung für alle, die den Hochschulbetreib trotz dieser schwierigen Bedingungen für die Studierenden und mit den Studierenden am Laufen halten."
Karl-Hönle-Optik-Preis
Durch Prof. Dr. Karl Hönles großzügige Spende konnte in diesem Jahr der Karl-Hönle-Optik-Preis für herausragende Abschlussarbeiten im Bereich Optik an der HM vergeben werden. Hönle, seit 2004 emeritierter Professor für Technische Optik und Lasertechnik an der Fakultät für angewandte Naturwissenschaften und Mechatronik, würdigte bei der Verleihung die exzellenten Dissertationsarbeiten von Dr. Barbara Hopf und Dr. Christoph Polzer.
Oskar "Qualität in der Lehre"
Prof. Dr. Klaus Kreulich, Vizepräsident für Lehre, verlieh den Oskar für Qualität in der Lehre. Kreulich würdigte den "größten Innovationssprung in der Geschichte der Hochschule München", den die HM in der Lehre im Zuge der COVID-19-Pandemie vollzogen habe. Sein Dank galt allen Lehrenden, die durch ihr Engagement dazu beigetragen haben.
Der Lehr-Oskar ging an Prof. Dr. Lukas Schönberger, Professor an der Fakultät für Tourismus. Schönberger möchte die Studierenden fachlich und persönlich begleiten, um sie für die Berufsjahre nach dem Abschluss vorzubereiten. Wie ihm das gelingt: mit spannenden Themen, realen Bespielen aus der Praxis und sogar virtuellen Exkursionen.
Zwei Oskars für "Exzellente Studienabschlüsse"
Der Förderverein "Freunde der Hochschule München", vertreten durch Prof. Dr. Roland Vogt, prämierte Arbeiten von Studierenden. In der Kategorie Bachelor konnte sich Svenja Zösmair, Absolventin der Fakultät Versorgungs- und Gebäudetechnik, Verfahrenstechnik Papier und Verpackung, Druck- und Medientechnik, über einen Oskar freuen. In ihrer Arbeit beschäftigte sich mit Herstellungsmethoden von Sicherheitsfäden, die als Sicherheitselemente in der Banknotenproduktion eingesetzt werden. Diese fertigte sie in Zusammenarbeit mit der Papierfabrik Louisenthal an.
Den Oskar in der Kategorie Master erhielt Lena Efferz, Absolventin der Fakultät für Bauingenieurwesen. Sie untersuchte den Einfluss polymerer Zwischenschichten in Verbundgläsern auf Anisotropien in der Fassade, die bisher ungeklärt sind. Ihre Untersuchungen führte sie im Labor für Stahl- und Leichtmetallbau der HM durch.
Oskar "Exzellente Promotion"
Der Oskar für eine exzellente Promotion wurde von Prof. Dr. Sonja Munz vergeben, Vizepräsidentin für Forschung. Die Gewinnerin in dieser Kategorie: Stefanie Kiderlen. In ihrer Dissertation im Bereich Bioingenieurwesen beschäftigte sie sich mit dem Thema Zellmechanismen. Betreut haben das kooperative Promotionsprojekt Prof. Dr. Hauke Clausen-Schaumann und Dr. Stephanie Sudhop von der HM sowie Prof. Dr. Joachim Rädler von der LMU.
In ihrer Arbeit zeigte Kiderlen, wie Aspekte der Zellumgebung Einfluss auf das Zellverhalten haben. Mit ihrer Forschung trägt sie zu einem besseren Verständnis von pathologischen Prozessen wie beispielsweise der Metastasierung von Tumorzellen bei.
Oskar "Angewandte Forschung und Entwicklung"
Der in diesem Jahr ausgelobte Preis für Angewandte Forschung und Entwicklung richtete sich an Forschungsbeiträge zum Klimaschutz. Vizepräsidentin Munz verlieh den Preis an Prof. Dr. Christian Schweigler, Professor an der Fakultät für Versorgungs- und Gebäudetechnik, Verfahrenstechnik Papier/Verpackung, Druck- und Medientechnik.
Schweigler würdigte besonders die herausragende Zusammenarbeit mit jungen IngenieurInnen und WissenschaftlerInnen in seinem Fachgebiet. Von den Leistungen in seinen Arbeitsgruppen könne er "kräftig dazulernen".
Oskar "Partner der Praxis"
Prof. Dr. Thomas Stumpp, Vizepräsident für Wirtschaft, verlieh den Oskar Partner der Praxis an "eine gemeinnützige Organisation für ihr vielseitiges Engagement". Die Kooperation der HM mit ihren Praxispartnern seien die "Diamanten in unserem Alltagsgeschäft", so Stumpp. "Sie ist uns eine Angelegenheit von zentraler Bedeutung."
Der Preisträger, der Bayerische Hotel- und Gaststättenverbund DEHOGA Bayern e. V., zeichne sich in der Zusammenarbeit mit der HM in Lehre, Forschung, Transfer sowie Engagement für Bildung durch besondere Leistungen aus. Stellvertretend für den Verbund beglückwünschte Stumpp Präsidentin Angela Inselkammer, die den Preis entgegennahm.
Musikalisch begleitet wurde die Feier von dem Duo Notenlos, HM Bigband-Leader Bastian Pusch und Andreas Speckmann, die trotz Online-Präsenz glamouröses Partyflair in die Wohnzimmer der ZuschauerInnen transportierte.
Die Stadt München förderte die Veranstaltung finanziell und Oberbürgermeister Dieter Reiter übernahm wie in vergangenen Jahren die Schirmherrschaft.
Amanda Shala