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Themenzertifikat "Digital unterstützte Lehre"

Gemeinsame Weiterbildung für Lehrende von HM und Didaktikzentrum
08/10/2021
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Zwölf Teilnehmende von insgesamt sechs Hochschulen für angewandte Wissenschaften nahmen Ende September bei einem Abschlusstag ihr Themenzertifikat "Digital unterstützte Lehre" virtuell entgegen.
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Ihre Weiterbildung mit Fokus auf Integration digitaler Werkzeuge in die Lehre bietet das E-Learning Center der HM seit dem Wintersemester 2020/21 in Kooperation mit dem Zentrum für Hochschuldidaktik (DiZ) an. Pandemiebedingt ist das Thema zwar hochaktuell, entwickelt hat es sich jedoch aus dem bereits vor Jahren an der HM angebotenen e|certificate.
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Pandemie als Turbo der Digitalisierung
Durch die Corona-Krise und die daraus resultierende Umstellung in fast allen Bereichen des Lebens ist die Nutzung digitaler Werkzeuge in der Lehre unausweichlich geworden. Dementsprechend groß ist der Weiterbildungs- und Beratungsbedarf für Lehrende, wie digital unterstützte Lehre didaktisch sinnvoll in ein Lehrveranstaltungskonzept integriert werden kann, sodass Studierende wie auch Lehrende einen Mehrwert haben.
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Umbauprozess mit Methode
In der Fortbildung mit über 60 Arbeitseinheiten überarbeiteten die teilnehmenden Lehrenden ihre eigenen bestehenden Lehrveranstaltungen. Dieser Umbauprozess wurde mit der Erstellung eines Lehrportfolios mit der E-Portfolio Software Mahara begleitet.
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Welche digitalen Methoden – es handelte sich ja ausschließlich um Onlinelehre in Corona-Semestern – sie einsetzten, unterschied sich stark je nach Fach. Es wurde eine ganze Palette an Tools ausprobiert.
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Hierbei überlegten sich die Teilnehmenden, was Sie mit den Studierenden erreichen möchten und wie sie ihr Ziel methodisch umsetzen können. Spätestens im zweiten Halbjahr fand die Umsetzung und anschließend die Reflexion statt. Das Lehrportfolio, worin dieser Umbauprozess dokumentiert wurde, bildet den Mittelpunkt der Fortbildung und wird ergänzt um Veranstaltungen vom DiZ, dem Programm des E-Learning Centers der HM sowie aus verschiedenen externen Angeboten, die die TeilnehmerInnen frei wählen konnten. Ein weiterer Fokus ist die Vernetzung der Teilnehmenden untereinander mit der Möglichkeit für gegenseitiges Feedback. Dazu gab es regelmäßige Online-Austausche, aber auch die Lehrportfolios wurden fleißig untereinander kommentiert.
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Vorzüge und Herausforderungen der digitalen Lehre
Nach der Vorstellung der Ergebnisse der Teilnehmenden im Plenum mittels der Methode Elevator Pitch, in der die Teilnehmenden bloß 30 Sekunden Zeit haben, um für ihr Vorhaben zu werben, fand man sich im anschließendem Infomarkt in sogenannten Breakout Rooms wieder. Hier diskutierten die TeilnehmerInnen in Kleingruppen detailliert die im Lehrportfolio zusammengetragenen Ergebnisse und lernten viel voneinander.
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Auch ein Vortrag war dabei: Prof. Dr. Joachim Günther von der Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen, der als Nachzügler noch das e|certificate an der HM absolvierte, berichtete von seiner Begleituntersuchung zu Unterschieden in der Nutzung von Online-Tests in Moodle zwischen den Geschlechtern.
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Abschließend gratulierte Prof. Dr. Klaus Kreulich, HM-Vizepräsident für Lehre, allen AbsolventInnen. Er betonte seinen Respekt für den außerordentlichen Einsatz der Lehrenden: "Die Lehrenden haben in den vergangenen Semestern eine hohe Belastung gehabt und einen großartigen Beitrag geleistet. Die gleichzeitige Weiterbildung zeigt besonderes Engagement und hohe Motivation. Ich danke den Teilnehmern und den Machern dieses Programms."
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Die Teilnehmenden diskutierten mit dem Vizepräsidenten die besonderen Herausforderungen der digitalen Lehre, Stichwort "schwarze Bildschirme bei den Studierenden". Kreulich betonte, dass die Aktivierung der Studierenden bereits im konventionellen Lehrbetrieb ein entscheidender Faktor war, es nur da noch keine abgeschalteten Kameras gab, die eine direkte Ansprache ganz offensichtlich unterbinden. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Möglichkeiten der digital gestützten Lehre sich in ihren unterschiedlichsten Formen gerade erst entwickelt und die Vorteile noch keineswegs ausgeschöpft sind. Diese Vorteile wollen auch die Teilnehmenden der Fortbildung nicht missen und hoben dabei allerdings auch hervor, wie wichtig ein personell gut ausgestatteter technisch-didaktischer Support an den Hochschulen für das Gelingen der digital gestützten Lehre ist.
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Mehr Informationen zum Themenzertifikat „Digital unterstützte Lehre“ finden Interessierte auf der Webseite des Zentrums für Hochschuldidaktik.
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Ralf Kastner