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Leerstand mit Potenzial

HM-Studierende entwickeln Ideen für Leerstandsmanagement
22/10/2021
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Im Rahmen des Semestermoduls „Real Projects - Circular Society“ haben sich fünf Studierende aus unterschiedlichen Fakultäten zusammengefunden, um positive Veränderungen anzustoßen. Das Team setzte sich zusammen aus Studierenden des Bauingenieurwesens, der Betriebswirtschaft, des Tourismus und aus dem Studienfach Soziale Innovation, sodass sie die Thematik aus vielfältigen Blickwinkeln betrachteten. Ansprechpartner vor Ort war die Lokale Aktionsgruppe Ammersee e.V. (LAG), die lokales Wissen einbrachte und Kontakte herstellte.
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Raum nutzen, Gemeinden stärken
Die Gemeinden am Ammersee kämpfen schon länger mit Laden-Leerstand. Die fünf Studierenden der Hochschule München haben sich im Rahmen des Lehrprojekts mit dieser Herausforderung auseinandergesetzt und Ideen für ein Leerstandsmanagement entwickelt. „Eine Gemeinde ist ein aktiver Organismus, der seine Umgebung zum Besten nutzen möchte“, war der Ansatz der Studierenden zur Dringlichkeit des Themas Leerstand. Wenn leerstehende Räume aktiv genutzt werden, kann das zum Erhalt der Gemeinden und vor allem der Kultur vor Ort beitragen. Das ermöglicht eine gemeinsame Identität und verbindet Menschen mit ihrer Region oder Gemeinde. Entsprechend ihres angewandten Ansatzes führten die Studierenden bei den BürgerInnen der Region eine Umfrage durch, nahmen Kontakt zur Politik auf und machten sich vor Ort ein Bild der Situation.
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Wie Leerstand nutzen?
Aus Sicht der BürgerInnen besteht dringender Handlungsbedarf: Viele der Befragten sehen die Veränderungen in ihren Gemeinden eher negativ in Bezug auf bezahlbaren Wohnraum, Läden und Handwerksbetriebe im Ort. Sie hätten gerne mehr Raum für Kultur, soziale Projekte, temporäre Läden oder einen Markt für lokale Produkte. Immerhin gut ein Drittel der Befragten kann sich mit dem Konzept von öffentlichen Werkstätten anfreunden.
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Workshops und Leerstandsplattform
Die Studierenden kommen zu dem Entschluss, dass ein regelmäßig stattfindender Workshop mit BürgerInnen und Bürgermeistern sicherstellen sollte, den Leerstand und die Gemeinde so zu gestalten, wie es sich die Bevölkerung vorstellt. Die vorgeschlagene Methode „World Café“ würde zukünftig den Dialog aller Stakeholder der Region unterstützen. Das ist eine bewährte Alternative zu herkömmlichen Konferenzen, weil sie den Austausch zwischen den TeilnehmerInnen fördert.
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Nach einer Ausstellung und einer gemeinsamen Diskussion der Ergebnisse werden die TeilnehmerInnen dann auf den zweiten Teil des Lösungsansatzes der Studierenden hingewiesen: die Leerstandsplattform. Mit diesem Online-Tool können gemeindeübergreifend Leerstände aufgezeigt und verwaltet werden. Anbieter und Nachfragende vernetzen sich und nehmen dann leichter aktiv an der Gemeindegestaltung teil.
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Ralf Kastner