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Tipps zur Gründung aus erster Hand
Im Rahmen des TalentE³-Programms fanden im Wintersemester 21/22 zwei Online-Kaminabende mit Gründer:innen statt
07/12/2021
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Jeweils knapp über 20 Geförderte des HM-Begabtenförderungsprogramms loggten sich jeweils in das Zoom-Meeting „Online-Kaminabend“ ein, um mehr über die Gründungsgeschichte der Gäste Sophia Wittrock und Jonas Girardet zu erfahren. Die Branchen der beiden Kaminabend-Gäste in diesem Herbst/Winter hätten dabei kaum unterschiedlicher sein können: Wittrock möchte mit femininer nachhaltiger Mode im Fair Fashion-Bereich durchstarten, Girardets „Wearable Barcode Scanner“ haben sich bereits etabliert. Ob Modedesign oder Ingenieurstechnik: Die Online-Meetings füllten sich je rasch und die teilnehmenden Studierenden erhielten persönliche Antworten auf ihre interessierten Fragen rund um Karriereweg, Motivation und Gründungsidee.
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Ein harter Weg, der sich lohnen kann
Beide Gäste können je auf eine Studienzeit an der HM zurückblicken (Wittrock Wirtschaftswissenschaften, Girardet Wirtschaftsingenieurwesen); und die Lust, selbst gründen, packte sowohl Girardet als auch Wittrock je nach ein paar Jahren in klassischen Angestelltenverhältnissen. Den Schritt in die Selbstständigkeit bereut niemand der beiden; sie betonen aber gleichzeitig gegenüber den TalentE³-Geförderten, dass sie als Entrepreneure mehr und härter arbeiten müssten. „Der Weg von der Gründungsidee bis zu einem profitablen Unternehmen ist alles andere als einfach: Es ist eine Achterbahn der Gefühle, in der man von Euphorie bis Angst alles erlebt“, fasst Jonas Girardet zusammen.
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Die Kunden je stark im Fokus
Was sind die wichtigsten Utensilien im Gepäck von Gründer:Innen? Laut Zusammenfassung dieser Gäste: Ausdauer, Motivation, Fleiß, ein großartiges Team und ein eiserner Wille. Und etwas sollte man nie aus den Augen verlieren? Die Wünsche der Zielgruppe. Girardet und sein ProGlove-Team waren während der Prototyping-Phase daher sehr eng an den Nutzer:innen vor Ort an den Unternehmen dran; Wittrock und ihre Mitgründerin setzen zunächst auf eine schmale Produktlinie und bauen auf das Feedback ihrer Zielgruppe auf. Laut Wittrock ist „die Rückmeldung von zahlenden Kund:innen extrem wichtig, um ein Produkt bis zur Perfektion weiterentwickeln zu können“; und fügt hinzu, dass Family & Friends von Entrepreneur:innen oftmals von den Gründungsideen begeistert sind, aber nicht unbedingt zur kritischen Zielgruppe gehören.
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Infobox:
Im Januar 2021 gründete Sophia Wittrock das Unternehmen The Muse Club. Unter dem Claim „no one will believe you this is sustainable” produziert und vertreibt The Muse Club nachhaltige Mode für Frauen. Bereits 2019 gründete Wittrock einen Onlineshop für Fair Fashion namens jesango, den sie Anfang 2021 verkaufte.
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Mit seinem tragbaren Barcode-Scanner namens ProGlove hat Gründer Jonas Girardet seit der ersten Idee im Jahr 2014 einiges erreicht: 200 Mitarbeiter:innen, Büros in München, Chicago und Belgrad, Kunden wie Bosch, VW, DHL oder Lufthansa. Begonnen hatte alles mit der Teilnahme an der Intel-Challenge „Make it wearable“.
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Antonia Bichler & Franziska Hiemer