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Musik überwindet Grenzen

HM-Absolvent unterstützt Projekt in Uganda
25/01/2022
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Musik klingt durch das zweitgrößte Flüchtlingslager der Welt: Hier im Norden Ugandas lernen hunderte Kinder seit neuestem ein Instrument. Die jungen Menschen nutzen begeistert die Chance, sich über Musik auszudrücken. Das macht ein mobiles Musiklabor in einem Truck möglich. Der bayerische Verein MUSIC CONNECTS e.V. baute das LAB UGANDA mit Unterstützung von HM-Absolvent Jochen Manggold und verschiffte das Gefährt mit seinen maßgeschneiderten Technik-Einbauten in das Flüchtlingscamp BidiBidi.
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Musik verbindet
Das Kulturprojekt, das MUSIC CONNECTS 2019 ins Leben gerufen hat, bietet geflüchteten Menschen in entlegenen Gebieten der Welt Zugang zu Musik, gibt ihnen die Möglichkeit zur kulturellen Entfaltung und eine berufliche Chance. Der umgebaute Truck aus Bayern, der neben einer Bühne auch ein Tonstudio, Kino, PC-Arbeitsplätze und viele Musikinstrumente enthält, ging Ende 2021 im Flüchtlingscamp in Betrieb. Zusammen mit der NGO Brass for Africa, die vor Ort Musikunterricht organisiert, betreibt der Verein nun das LAB UGANDA in BidiBidi und baut dazu ein Community Music Program auf. Derzeit erlernen dadurch rund 200 Kinder und Jugendliche ein Musikinstrument.
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Zugang zu sich und der Welt
In Uganda und auch in BidiBidi gibt es sehr unterschiedliche Musik, die in der kaum elektrifizierten Gegend eine sehr große Rolle spielt. MusikerInnen sind gesellschaftlich hoch angesehen, es fehlte jedoch bisher das nötige Equipment für die Organisation größerer Musikereignisse oder die Aufnahme und Veröffentlichung von Musik. Einige der SchülerInnen gehen stundenlang zu Fuß, um an dem Unterricht teilzunehmen. „We want to compete with the world!“, sagte Seme Luate, ein junger südsudanesischer Geflüchteter aus BidiBidi.
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Projekt wird zu Herzensangelegenheit
Damit die Geräte und der LKW bei der Fahrt durch Schlaglöcher, Schlamm und Hitze standhalten, passten die Beteiligten die Einbauten speziell an die afrikanischen Bedingungen an. Jochen Manggolds Aufgabe war dabei ursprünglich die Dokumentation des Projekts. „Doch aus der bloßen Projektdokumentation wurde eine richtige Projektarbeit mit ganz praktischem Engagement. Ich war bereits bei einem großen Automobilhersteller als Motoreneinkäufer und Projektleiter tätig und konnte so mein gesamtes Wissen in das Musikprojekt einbringen“, sagt der HM-Absolvent. Er analysierte kritische Punkte wie die Dieselqualität vor Ort sowie den Zustand der Straßen und begleitete im Oktober 2021 den Projektstart in Uganda.
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Das LAB UGANDA entwickelte sich zu Manggolds Herzenssache. Über das mobile Musiklabor von MUSIC CONNECTS e.V. hatte der junge Familienvater nicht nur nebenberuflich seine Masterarbeit in Wirtschaftsingenieurwesen geschrieben, er legt seitdem auch selbst Hand an. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter für den Verein bringt er sein Wissen in die aktuell laufenden Aktivitäten ein. „Es ist mein bestes Projekt – ever. Die Freude der Menschen in Uganda, als wir mit dem Truck dort ankamen, war einfach unbeschreiblich”, sagt Manggold zu seinen Erfahrungen.
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Weiterführende Informationen zu LAB UGANDA finden Sie auf der Vereinshomepage.
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Christiane Taddigs-Hirsch / Julia Blabl