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Kriminalität im Alter

Forschungsgruppe um HM-Professor Stefan Pohlmann untersucht das Phänomen der Devianz im Alter
11/04/2022
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Alterskriminalität ist durch eine zunehmende Lebenserwartung in der Gesellschaft bei einem weitgehend aktiven Lebensstil ein Phänomen mit steigender Tendenz. Als Alterskriminalität bezeichnet man gemeinhin alle Formen von Straftaten, die von Personen über 60 Jahren verübt werden oder die zu einem Strafprozess im höheren Alter führen. Hinzu kommen Fälle, die eine Haft im oder bis zum hohen Alter umfassen. In Wissenschaft und Praxis haben diese Themen bisher nur marginale Beachtung gefunden.
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Das Phänomen Devianz im Alter, also das regelabweichende Verhalten von SeniorInnen, erforscht eine Forschungsgruppe um Prof. Dr. Stefan Pohlmann, Professor an der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der HM. Die Ergebnisse erschienen gerade in einem Sammelband, den Pohlmann herausgab: „Alter und Devianz. Wenn alte Menschen straffällig werden“.
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Wenn SeniorInnen straffällig werden
Das Thema Alterskriminalität wirft viele Fragen auf: Erwartet uns im Zuge des demografischen Wandels ein deutlicher Anstieg von kriminellen Älteren? Wie lassen sich Delikte älterer Straffälliger erklären und welche Verstöße sind für diese Altersgruppe typisch? Wie müssen Haftanstalten für ältere Inhaftierte eingerichtet sein und wie ist eine Resozialisierung für Seniorinnen und Senioren erfolgreich zu gestalten? Der neu erschienene Sammelband der Forschungs- und Praxisallianz um Pohlmann erörtert aus unterschiedlichen Perspektiven Erscheinungsformen, Ursachen und Konsequenzen von Normverstößen im Alter. Das Buch bietet eine fundierte Grundlage zur Auseinandersetzung mit dem Thema Straffälligkeit und Langzeithaft älterer Menschen. Auch, um künftig neue Wege beschreiten zu können.
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Daniela Hansjakob