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Talk zu Bildung und Innovation

HM im Gespräch mit EU-Kommissarin Mariya Gabriel
08/05/2023
Ein Talk im Saleforce Innovation Center (SIC) mit Blick auf die ganze Stadt: HM-Talente, HM-Vizepräsident für Lehre, Prof. Dr. Klaus Kreulich, und HM-Studierendenvertreter Lukas Nagel nahmen an der Gesprächsrunde mit EU-Kommissarin Mariya Gabriel, Ministerin für Innovation, Forschung und Bildung, sowie der Europaabgeordneten Prof. Dr. Angelika Niebler teil. In einem lockeren Austausch und einem Podiumsgespräch stand unter dem Titel „The New Innovation Agenda: Talents as an Engine for Regional Innovation“ der Konnex von Innovation, Unternehmen und Hochschulen im Mittelpunkt. Eingeladen hatte Prof. Dr. Wolfgang Habelt, Vorsitzender des Senats der Hochschule München.
Nagel wies in seinem Statement auf die zunehmende Digitalisierung im Bildungsbereich hin und stellt sich eine hybride Hochschule vor, „zu der man nicht hingehen muss, aber eine, zu der man hingehen möchte“. Er erinnerte an technische Infrastruktur als Voraussetzung für das Kreieren von Innovationen im Bildungssektor.
„Nur mit Euch können wir eine bessere Zukunft haben“
EU-Kommissarin Gabriel zog ihren Rahmen für die Diskussion mit der „nächsten Generation von Innovator:innen“ auf: Innovation selbst verändere sich gerade hin zu „Deep-Tech-Innovation“, die einen tiefgründigen kulturellen Wandel in Europa erfordere. Ziel sei das europäische „Mindset“ gegenüber Innovation zu verändern, beispielsweise durch eine positive Fehlerkultur.
Co-Creation von Bildungsinstitutionen, Politik und Unternehmen sowie Co-Implementation sei das Ziel auch derjenigen Gelder, die kürzlich für die digitale Bildung aufgesetzt wurden. Mit flexibler Förderung für Infrastruktur und den Wandel des Mindsets möchte sie wichtige Innovations-Säulen wie den Zugang zu Risikokapital, geeignete Innovationsthemen sowie das adäquate Ansprechen der Talente vor Ort in Europa voranbringen. Ihr bedeute der Austausch mit den jungen Menschen sehr viel: „Nur mit euch können wir eine bessere Zukunft haben“.
HM-Lehre für Innovation
HM-Vizepräsident Kreulich zeigte auf, dass Hochschulen passende Partner für die Umsetzung der Innovationsagenda sind. Die „New Innovation Agenda“ sieht er als willkommene Chance und Herausforderung Lehrformate, -programme und -kultur noch innovationsfähiger zu gestalten. Zur Flexibilisierung des Studiums sieht er beispielsweise den EU-Ansatz der Microcredentials, Lehrnachweise für kleinere Lerneinheiten, die international anerkannt sind, sowie die Verquickung des Lernens an Hochschulen mit „Learning on the Job“. Deep-Tech-Themen sieht Kreulich auf der Hochschulagenda. Die HM biete mit dem Lehrformat Real Projects, dem Strascheg Center for Entrepreneurship (SCE) und zwei freien Seminaren, die alle Studierenden bereits außerhalb ihrer Disziplin absolvierten, bereits Möglichkeiten, den interdisziplinären Austausch und das Arbeiten an Innovationen zu lernen.
„One of the best places to be“
Europaabgeordnete Prof. Dr. Angelika Niebler hob hervor, wie das Zusammentreffen unterschiedlicher Nationen, Blickwinkel und Kulturen in der täglichen Arbeit der EU der beste Weg sei, Innovation voranzubringen. Für sie ist beispielsweise die Hochschule München durch ihre Ausrichtung in Sachen Innovationen „one of the best places to be in Munich“.

Studierendenstimmen sprachen von der wünschenswerten Umkehr derzeitiger Bildung. Erst Wissenserwerb, dann Problemverständnis sei wenig motivierend. Am Anfang sollten Interesse und Anwendungen stehen, die vom Problemverständnis in der Praxis ausgehen. Auch disziplin- oder hochschulübergreifende Studienformen und eine vereinfachte Anerkennung von Leistungen waren Wünsche, die Studierende an die EU-Kommissarin adressierten.
Die Veranstaltung moderierte der Hochschulratsvorsitzende Dr. Carlos Härtel. Johann ‚Hans‘ Roth, EMEA und COO Office Salesforce sowie Alumnus der HM begleitete auf Unternehmensseite die Veranstaltung.
Christiane Taddigs-Hirsch