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Forschung als Bereicherung

Das Fellowship-Programm bringt neue Impulse an die HM
25/07/2023
Bereits seit 2007 schreibt die HM Fellowships in den Bereichen Forschung und Lehre aus. Im Jahr 2018 wurde im Zuge der Internationalisierung der Forschungsaktivitäten der HM erstmals eines der vier jährlichen Fellowships mit dem Schwerpunkt "Forschung" vergeben. Wir sprachen mit Research Fellow Dr. Nadia Paone und ihrer Betreuerin Prof. Dr. Sigrid Mairhofer.
HM: Von welcher Uni kommen Sie und womit sind Sie hier beschäftigt?
Nadia Paone: Ich komme von der Freien Universität Bozen (Südtirol/Italien), einer Partneruniversität der HM. Ich habe dort promoviert und die letzten 1,5 Jahre am Kompetenzzentrum für Soziale Arbeit und Sozialpolitik gearbeitet.
Seit März 2023 war ich ein Semester lang als Research Fellow an der Hochschule München, Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften, am Campus in Pasing. Ich engagiere mich für gemeinsame Forschung, vor allem für die Entwicklung von Forschungsideen und Publikationen, dem Austausch mit Kolleg:innen der Fakultät in meinen Themenbereichen, damit wir voneinander lernen können und uns vernetzen. Zusätzlich bin ich auch in der Lehre tätig.
Wie kamen Sie auf die Idee ein Fellowship an der HM zu machen?
Nadia Paone: Ich habe im Oktober 2022 promoviert. Danach wurde bei mir der Wunsch größer nach mehr wissenschaftlichem Austausch und Auslandserfahrung. Ich habe bereits früher mit Frau Mairhofer an der Freien Universität Bozen zusammengearbeitet. Sie hat mich auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht. Nach der Promotion ist es wichtig sich zu vernetzen und da die Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften und auch die Hochschule München sehr groß sind und einen sehr guten Ruf genießen, war das für mich eine wunderbare Chance. Der Praxisbezug und auch die anderen Zugangsvoraussetzungen zur Professur haben mich fasziniert und führen meiner Einschätzung nach in handlungsorientierten Disziplinen zur einem besonderen Qualitätsmerkmal. Auch das breitgefächerte Studienangebot finde ich sehr interessant und natürlich auch die schöne Stadt München, sodass ich diese Chance sehr gerne angenommen habe.
Was sind die Schwerpunkte der gemeinsamen Arbeit?
Sigrid Mairhofer: Wir arbeiteten in diesem Semester gemeinsam vor allem im Themenbereich des Alterns als wichtigem Handlungs- und Forschungsfeld der Sozialen Arbeit. Wir beschäftigten uns mit Themen des gesunden Alterns, des Alterns im gewohnten Wohnumfeld, altersgerechten Quartieren und Herausforderungen der Care-Arbeit in einer alternden Gesellschaft. Wir konnten uns gegenseitig für Forschungsanträge unterstützen und arbeiten gerade an einer gemeinsamen Antragsstellung und an mehreren Publikationen. Ein weiterer wichtiger Bereich war die Lehre, wo sich Frau Paone in den Themenbereichen ältere Menschen und Gemeinwesenarbeit sehr gut einbringen konnte.
Nadia Paone: Besonders interessant fand ich, dass wir zu unseren Themen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Deutschland und Italien besprechen konnten, ebenso wie Besonderheiten zwischen ländlichen und städtischen Gebieten. Ländliche Gegenden haben andere Herausforderungen zu bewältigen wie ausgewählte Stadtteile in München. Auch aufgrund unterschiedlicher sozialpolitischer Systeme und kultureller Hintergründe ist vieles in Deutschland anders als Italien Das war für uns sehr spannend, aber auch die Studierenden waren sehr interessiert.
Wie profitieren HM und Fellow von dem Aufenthalt?
Sigrid Mairhofer: Ein Fellowship ist für die Hochschule München ein großer Mehrwert. Ich habe mir als begleitende Professorin bewusst Zeit für gemeinsame Forschungsaufgaben genommen und die Hochschule profitiert natürlich von Forschungsleistungen wie Publikationen und Forschungsanträgen. Der internationale Austausch ist für Kollegium und Studierende eine Bereicherung. Ein Fellowship aus einer Partneruniversität ist natürlich nochmal besonders interessant, da dadurch Studierende und Kolleg:innen von der Partneruniversität und unserer Hochschule zu einem Austausch animiert werden. Während eines Fellowships entstehen zahlreiche Ideen und Kontakte, z.B. für weitere Forschungsmöglichkeiten, für interessante Tagungen, aber auch für die Fortführung von Lehraufträgen.
Nadia Paone: Ein Research Fellowship ist in jeder Hinsicht eine Bereicherung: es ermöglicht einen wissenschaftlichen Austausch, berufliches und persönliches Wachstum und neue Erfahrungen in Lehre und Forschung. Zudem hatte ich die Möglichkeit die internen Prozesse einer Hochschule kennenzulernen durch die Teilnahme an Fakultätsgruppen. Ich wurde sehr gut aufgenommen und habe mich von Anfang an wohlgefühlt an der HM. Die Ansprechspartner:innen an der Hochschule München waren immer sehr freundlich und hatten für Fragen immer ein offenes Ohr. Die Zeit in München war eine sehr schöne Erfahrung für mich.
Das Interview führte Ralf Kastner