News
Mut zum Spiel

Jahresausstellung an der Fakultät für Design
28/07/2023
Unter dem Motto „Play“ zeigten Studierende der Fakultät für Design der Hochschule München vom 20. bis 23. Juli 2023, wie Design unsere Gegenwart und Zukunft prägt – und warum es viel (spielerischen) Mut braucht, eine lebenswerte Umwelt zu gestalten.
An vier Tagen präsentierten Designstudierende im ehemaligen Zeughaus ian der Lothstraße Abschluss- und Semesterarbeiten aus dem Bachelorstudiengang „Design“ mit den Studienrichtungen Fotodesign, Industriedesign und Kommunikationsdesign, dem Bachelorstudiengang „Informatik und Design“ und dem Masterstudiengang „Angewandte Designforschung“. Die Bandbreite der bearbeiteten Themen- und Arbeitsfelder reichte von feinfühligen fotografischen und ausdrucksstarken typografischen Arbeiten über digitale oder durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) geprägte Projekte, bis hin zur Entwicklung soziokultureller Ansätze in der Stadtentwicklung.
So setzte sich Lene Finkenzeiler in ihrer durch das Gedicht „Wild Geese“ der Schriftstellerin Mary Oliver Projekt inspirierte Arbeit „Slow Within'' fotografisch mit den Themen Verletzlichkeit, Stärke und Verbindung zwischen Mensch und Natur auseinander. Auf der Suche nach visuellen Metaphern war die Fotografin zu Fuß durch Wales, das Allgäu, in Dover und entlang der Ostsee unterwegs. Ihre Porträts verschmelzen mit Makroaufnahmen und der Verwendung von Diptycha . Betreut wurde die Arbeit durch Hans Deumling.
Die Arbeit „BMW Viyo“ (Virtual You) von Moritz Bäuerle bietet eine fantasievolle und digitalisierte Antwort auf die Frage, was wäre, wenn man kein Auto mehr bräuchte, um einen BMW zu besitzen. In der cloud-basierten Bibliothek können digitale Objekte wie Auto-Skinnings, Interior-Lichteffekte oder Avatar-Kleidung verwaltet, verkauft, erstellt oder getauscht werden. Die Objekte lassen sich in unterschiedliche Welten mitnehmen: in Games, in Metaverses oder auch ins reale Auto. Die Arbeit wurde betreut durch Prof. Dr. Eileen Mandir.
In der für Gehörlose barrierefrei konzipierten Ausstellung „deepdive“ geht es um die Kommunikation unter Wasser. Obwohl der barrierefreie Zugang zu Bildung und Kultur von großer Bedeutung für die Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft ist, stellen nur zwölf Prozent der Museen Angebote für Gehörlose bereit – hier setzt das Konzept der von Susanne Luger erstellten und durch Prof. Xuyen Dam betreuten Arbeit an.

Das Projekt „Quartierkulturen“ ist im Masterstudiengang „Angewandte Designforschung“ entstanden und wurde betreut von Prof. Markus Frenzl, Prof. Eileen Mandir und Prof. Béla Stetzer. Eine Studierendengruppe, bestehend aus Tara Gallem, Lukas Peschmann und Nicolas Prinz, beschäftigte sich dabei mit dem Thema der Aneignungskultur: Mit dem Ziel, lebenswertere Stadtquartiere mit sozialen Treffpunkten auch an bislang ungenutzten Orten zu schaffen, haben sie Objekte aus Pappe entwickelt, die am Bordstein oder am Hydranten temporär als Tisch oder Bar genutzt werden und danach durch pinkfarbene Straßenkreide sichtbar gemacht werden können.
Die Jahresausstellung wurde ergänzt durch ein umfangreiches Filmprogramm im Open-Air-Kino, eine Infoveranstaltung für Schüler:innen, viel Musik und natürlich gute Stimmung.
Tina Barankay