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„Mein Vorsitz war mir eine große Ehre“

Im September endet die Amtszeit des Hochschulratsvorsitzenden Dr. Carlos Jimenez Härtel. Ein Resümee
25/09/2023
Sie waren nun vier Jahre lang Vorsitzender des Hochschulrats. Was hat Sie an der Aufgabe gereizt?
Mit der Hochschule München bin ich bereits seit rund 15 Jahren eng verbunden, auch als Mitglied im Hochschulrat. Das akademische Hochschulumfeld ist mir zudem durch meine lange Lehrtätigkeit in der Schweiz und meine Arbeit als Unternehmensberater im Bereich F&E und Innovationsmanagement sehr vertraut. Die Bildung junger Menschen und der Transfer von Wissenschaft sind mir ein großes Anliegen. Daher war mir die Wahl vor vier Jahren eine große Ehre – und ein ausgesprochenes Vergnügen.
Was waren die wichtigsten Punkte Ihrer Amtszeit? Was Ihr prägendstes Erlebnis während dieser Tätigkeit?
Der Hochschulrat wählt unter anderem den Präsidenten, beschließt über die Einrichtung von Studiengängen und über das Erreichen der Zielvereinbarungen mit dem Staat. Während meiner Amtszeit hat uns vor allem die Herausforderung Corona beschäftigt. Und im Anschluss die Frage: Wie gehen wir mit den neuen Freiheitsgraden der Onlinelehre um? Was bleibt? Was kann die HM aus den gemachten – und sehr gut gemeisterten – Erfahrungen weiter nutzen und ausbauen?
Als prägend habe ich die Diskussion um eine mögliche Modellpartnerschaft mit einer chinesischen Hochschule in Erinnerung: einerseits eine Riesenchance für die HM, andererseits ein kompliziertes Thema vor dem Hintergrund der sich ändernden politischen Großwetterlage. Eine sich weiter internationalisierende HM wird mit solchen Herausforderungen auch in Zukunft konfrontiert werden.
Was zeichnet die HM gegenüber anderen Hochschulen und Universitäten aus?
Zwei Dinge. Zum einen ist die HM an ihrem Münchner Standort permanent im Wettbewerb mit den beiden großen Universitäten, hat also keine Monopolstellung in der Region wie viele kleinere Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Das ist ein starker Ansporn für ihren Vorstoß ins Promotionsrecht. Zum anderen lebt die HM ein diverses Bildungsmodell mit vielen Angeboten und setzt im Gegenzug zu den Universitäten viel stärker auf das Zukunftsthema lebenslanges Lernen.
Welchen Tipp geben Sie Ihrer Nachfolge mit auf dem Weg?
Zunächst darf er oder sie sich auf ein äußerst kollegiales Zusammenarbeiten im Hochschulrat und mit der Hochschulleitung freuen, das ist keine Selbstverständlichkeit. Und dann sollte meine Nachfolge die Möglichkeiten der Einflussnahme nicht unterschätzen: Der Hochschulrat kann als Gremium mit seiner Meinung viel bewegen, angefangen vom Thema Nachhaltigkeit bis hin zur Internationalisierung!
Was wünschen Sie der HM für ihre Zukunft?
Mut! Um die Herausforderungen des Wettbewerbs anzunehmen, sich gegen Skeptiker und Widerstände zu behaupten – und damit ihren Weg zur beispielhaften Hochschule der Zukunft beständig weiterzugehen.
Das Interview führte Daniela Hansjakob