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Digitale Geisterwelten
Zwischen Kunst und Technologie
02/01/2025
Wie wirken sich digitale Technologien auf unsere Wahrnehmung und Gesellschaft aus? Dieser Frage widmen sich die HM-Studentin Lena-Maria Stupitzky und der Medienkünstler Nick Förster mit ihrem interdisziplinären Projekt „Specters of the Internet“. Als „paranormale Ermittler“ erforschen sie unsichtbare Phänomene und die verborgenen Ebenen moderner Technologien.
Die Idee zu dem Projekt entwickelte Stupitzky während des Seminars „Facts vs. Fiction“ im Rahmen ihres Kommunikationsdesign Studiums an der Fakultät für Design.
Mystik und Medienkunst
Geister und paranormal erscheinende Phänomene begleiten die Menschheit seit jeher: Vom Klopfen im Telegraphen des 19. Jahrhunderts bis zu unsichtbaren Wellen wie WLAN und Bluetooth heute. Stupitzky und Förster untersuchen diese Phänomene und hinterfragen kritisch deren Auswirkungen auf Privatsphäre, Ethik und Manipulation. Mit einer Mischung aus Medienkunst, digitalem Design und Forschung kombinieren sie mystische Traditionen mit zeitgenössischen Technologien.
Digitale Geisterjagd
Mit Instrumenten wie dem WLAN-Sniffer, Elektromagnetische Felder-Detektoren und Netzwerkanalysen wollen sie die „Geister“ digitaler Technologien sichtbar machen. Die Arbeit bindet zudem performative Elemente wie kollektive Séancen ein, die den mystischen Zugang zu scheinbar abstrakten, technologischen Phänomenen verstärken. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob technische Innovationen wirklich neutral sind oder ob sie unbemerkt tief in unsere Lebensrealitäten eindringen.
Das Projekt wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kunstförderpreis Fürstenfeldbruck und dem Lab Award, und war auf renommierten Festivals wie dem Festival der Zukunft im Deutschen Museum und dem MESH Festival Basel zu sehen.
Heidi Bundschus