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Bring dein Ding

Weniger Konsum, mehr Verbindung
06/06/2025
Was passiert, wenn wir nicht nur Sachen weitergeben, sondern auch die Geschichten und Erinnerungen, die mit ihnen verbunden sind?
Genau darum geht es in dem Projekt “Bring dein Ding” – ein (Aus-)Tauschritual, das die Designstudierenden Johanna Oberst, Anastasija Miskatovic, Benedikt Walch und Eva Fredrichs im Rahmen des Social-Design-Kurses „Future Identities“ an der Fakultät für Design unter der Leitung von HM-Professorin Katrin Laville .
Die Idee ist, einen Gegenentwurf zur Wegwerf- und Konsumkultur zu schaffen, der nicht nur nachhaltig ist, sondern auch soziale Nähe und ein Bewusstsein für den tatsächlichen Wert von Dingen schafft.
Im Zentrum steht ein bewusst einfach gehaltenes, aber wirkungsvolles Ritual: Menschen treffen sich im Kreis, bringen einen persönlichen Gegenstand mit und erzählen, warum er für sie besonders ist. Danach darf gestaunt, gelacht, diskutiert und natürlich auch getauscht werden – wenn es passt. Das Ganze findet in entspannter Atmosphäre statt, ist offen für alle Altersgruppen und funktioniert komplett ohne Zwang oder Erwartung.
Vom Studienprojekt zur Stadtaktion
Nach ersten erfolgreichen Runden – unter anderem an der HM und im Kulturzentrum LUISE – wird “Bring dein Ding” inzwischen in Kooperation mit Kreislaufschränke München e.V. weitergeführt. Die positive Resonanz zeigt: Das Format trifft einen Nerv, gerade in einer Zeit, in der Themen wie Nachhaltigkeit, Einsamkeit und soziale Anonymität besonders präsent sind.
„Mein größtes Learning ist, dass man bei jeder neuen Aktion die Dinge auf sich zukommen lassen muss. Denn man kann nur die Rahmenbedingungen stecken. Was dann passiert, wer kommt, ob und was getauscht wird, ist jedes Mal offen. Und genau das macht den Charme aus“, sagt Mitinitiatorin Johanna Oberst.
Auch der nächste Termin steht bereits fest und wird vom Verein pong & pengo e.V. organisiert. Am 16. Juli können Interessierte von 18:00 bis 19:30 Uhr auf dem Platz der Menschenrechte in München bei „Bring dein Ding“ Dinge tauschen oder einfach ins Gespräch kommen.
Heidi Bundschus