Pressemitteilung
Die Münchner Eisbachwelle soll wieder surfbar werden (PM 36/25)
HM-Professor Robert Meier-Staude arbeitet mit einem Gremium der Stadt München und weiteren Expertinnen und Experten sowie Interessenvertreterinnen und -vertretern daran, die Eisbachwelle für das Surfen wieder funktionsfähig zu machen.
19/11/2025
München, 19. November 2025 – Die Eisbachwelle soll wieder surfbar werden. Ein Gremium von Expertinnen und Experten, Personen aus der Verwaltung der Stadt München sowie von Interessensvertreterinnen und -vertretern analysierte den Status der Eisbachwelle und entwickelte mögliche Konzepte, wie die Welle wieder in Gang gebracht werden könnte. HM-Professor Robert Meier-Staude koordiniert die Zusammenarbeit und bringt seine Expertise als Strömungsexperte ein.
Status der Eisbachwelle
Durch die gereinigte Sohle (= Grund des Eisbachs) haftet die „schießende“ Wasserströmung gut am Boden, so wie die Strömung an einer Flugzeugtragfläche haftet. Dies ist ein normales strömungsmechanisches Phänomen, ohne das beispielsweise Flugzeuge nicht funktionieren würden. Wenn das Wasser gut am Boden haftet, wandert das Wellental nach unten. Der Höhenunterschied zwischen Wellental und Wasserspiegel hinter der Welle wird zu groß und die Welle bricht. Es bildet sich der sichtbare Weißwasserteppich. Jede Welle am Ufer eines Meeres macht das Gleiche. Das heißt: Läuft die Eisbachwelle normal, löst sich das schnell von oben kommende Wasser auf dem Weg nach unten früh vom Boden ab und bildet die bekannte grüne Welle.
Möglichkeiten zur Rekonstruktion der Welle
Durch den Einbau eines sogenannten Kickers, kann die schießende Strömung zur Ablösung gezwungen werden. Das Wellental würde gezielt nach oben verschoben und Welle würde wieder grün werden. Ein Kicker oder – wie die Surfer sagen – eine Rampe war mehr als 20 Jahre oft im Einsatz um die Welle zu stabilisieren und könnte aus technischer Sicht jederzeit eingesetzt werden. Vor circa 2 Jahren musste die Rampe aus wasserrechtlichen Gründen aus dem Bach entfernt werden.
Diese Rampe war zum Zeitpunkt des tödlichen Unfalls dieses Frühjahr nicht im Einsatz und ist aus Sicherheitsgründen wasserrechtlich nicht genehmigt. Eine wasserrechtliche Genehmigung und die damit verbundenen haftungsrechtlichen Konsequenzen zu prüfen, benötigt Zeit und Kompromissbereitschaft von allen Beteiligten. Als kurzfristige Lösung scheidet sie deshalb aus.
Aktuell geplant ist ein zweistufiger Versuch, um die schießende Strömung abzulösen und eine grüne, surfbare Welle zu erzeugen. Zum Einsatz kommen temporäre Rampen und Kies.
Ziel ist es, ein möglichst umfassendes Verständnis der Strömungen zu erarbeiten: Der Wasserrechtantrag für den ersten Versuch ist bereits eingereicht. Die notwendigen technischen Unterlagen wurden durch das Baureferat innerhalb von Minuten bereitgestellt. Der Wasserrechtsantrag selbst wurde in konstruktiver Zusammenarbeit mit Referat für Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt München (RKU) und dem Wasserwirtschaftsamt München (WWA-M) erarbeitet. Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und dem Wasserwirtschaftsamt ist sehr konstruktiv und effizient.
Einschätzung des Status der aktuellen Möglichkeiten für die Eisbachwelle
Die technischen beziehungsweise strömungsmechanischen Zusammenhänge am Eisbach sind klar. Es ist zudem technisch klar, wie die Eisbachwelle mit einem Kicker bzw. einer Rampe wieder hergestellt werden könnte. Diese technische Lösung ist aktuell aus Sicherheitsgründen wasserrechtlich nicht genehmigt, deshalb kann diese Lösung kurzfristig nicht umgesetzt werden.
Alle Beteiligten und Interessengruppen arbeiten konzentriert, effizient und zielgerichtet an einer schnellen Lösung. Versuch und Versuchsvorbereitungen liegen im Wesentlichen in der Hand der Surferinnen und Surfer in Zusammenarbeit mit der Hochschule München.
Sobald genaue Termine für die Bekanntgabe der Ergebnisse der Versuche, die Welle wieder in Gang zu bringen, geplant sind, werden die Medienvertretenden benachrichtigt. Die Ergebnisse werden nach Abschluss der Versuche veröffentlicht.
Bitte sehen Sie zwischenzeitlich von Interviewanfragen an Prof. Robert Meier-Staude ab.
Kontakt: Christiane Taddigs-Hirsch unter T 089 1265-1911 oder per Mail .