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"Man lernt, etwas zu Ende zu bringen"

HM-Studentin Franziska Walter fuhr erfolgreich bei der Roseninsel-Regatta am Starnberger See mit
27/10/2014
80 Boote, fast 700 Ruderer – bei der Roseninsel-Regatta am Starnberger See trafen sich Ende September SportlerInnen aus ganz Deutschland und sogar aus Wales. Mit an Bord eines Ruderbootes war HM-Studentin Franziska Walter. Die 24-Jährige studiert im vierten Semester BWL an der Hochschule München. Im Interview berichtet sie über ihre Begeisterung für das Rudern und über die Fähigkeiten, die ihr der Sport vermittelt hat.
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HM: Frau Walter, seit wann rudern Sie regelmäßig?
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Franziska Walter: Seit ich 16 bin, aber wegen des Abiturs habe ich 2009 aufgehört und erst wieder im Frühjahr 2013 in München über den Zentralen Hochschulsport (ZHS) angefangen, in Oberschleißheim zu rudern.
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Ist es richtig, dass Sie über einen Auslandsaufenthalt in den USA auf den Sport aufmerksam geworden sind?
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Ich kannte den Sport schon vorher. Da ich in Aschaffenburg schon Kanu gefahren bin, habe ich die Ruderer auf dem Main öfters gesehen. Eine Freundin hat mich dann zum Rudertraining mitgenommen und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, sodass ich vom Kanufahren zum Rudern wechselte.
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Was mögen Sie besonders am Rudern?
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Es gefällt mir, dass man sich zum einen körperlich fit hält, aber zum anderen auch sehr gut abschalten kann und die Gedanken mal Pause haben. So habe ich schon manche stressige Zeit gut überwunden. Außerdem finde ich es sehr schön, dass man entweder im Team oder alleine fahren kann – je nachdem, worauf man gerade Lust hat.
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Wie intensiv haben Sie sich auf die Roseninsel-Regatta vorbereitet?
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Ich habe das komplette Sommersemester dreimal die Woche trainiert, meistens in einem Skull-Zweier mit einer Freundin, aber auch in einem Einer oder Achter. In den Semesterferien wurde drei Mal die Woche trainiert. Hier sind wir nur noch Riemen-Achter gefahren und haben uns in diesen Trainingseinheiten hauptsächlich auf die Roseninsel konzentriert. Unter der Woche lag der Schwerpunkt eher auf der Verbesserung der Technik, dem Üben der Starts und dem Wenden. Zusätzlich sind wir etwas kürzere Strecken zwischen zwei und vier Kilometern am Stück wiederholt gefahren. Am Sonntag lag der Fokus auf dem Ausdauertraining, die Strecke am Stück lag dann zum Teil zwischen acht und zehn Kilometern.
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Das Wintersemester hat begonnen, die Blätter fallen und das Training auf dem Wasser kann leicht ungemütlich werden – wie halten Sie sich im Winter fit für die nächste Ruder-Saison?
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Zum einen über das Konditionstraining Rudern, das auch über die ZHS angeboten wird, und zum anderen mit Rudern. Es gibt zwei Winterkurse im Oktober und im März. Ansonsten versuche ich, bei Besuchen zu Hause auch auf dem Main rudern zu gehen.
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Wo trainieren Sie am liebsten?
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Auf Seen oder Flüssen, aber auch in Oberschleißheim ist eine schöne Trainingsstrecke.
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Gibt es Fähigkeiten, die Sie beim Rudern besonders trainieren und die Ihnen auch in anderen Lebensbereichen – z.B. im Studium – zugutekommen?
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Man lernt durchzuhalten und etwas zu Ende zu bringen – man kann schließlich nicht einfach aus einem Teamboot aussteigen. Und wenn man am Ende der Saison mit einem Sieg belohnt wird, ist klar: Es hat sich gelohnt! Das gleiche gilt auch in der Hochschule: Jedes Semester auf ein Neues während der Lern- und Klausurphase. Außerdem lernt man im Team zusammen Aufgaben zu erledigen. Man muss das Boot rausbringen, auf- und abriggern, Hänger beladen und Vieles mehr. Diese Erfahrung hilft auch in der Arbeitswelt: Als Ruderer weiß ich, wie sich eine Aufgabe mit acht oder mehr Teammitgliedern bewältigen lässt und wie man miteinander umgehen sollte.
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kl