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Interkultureller Austausch an der HM

Studierende aus zwei Nationen arbeiten in einem Blockseminar gemeinsam an sozialen Projekten
24/11/2014
Zwei Wochen hatten Wiener und Münchner Studierende des Masters Sozialmanagement Zeit, um sich mit ihrem Projekt zu identifizieren und eine Gruppendynamik zu entwickeln, die über kulturelle Unterschiede hinausgeht. Ziel war die Erstellung eines Projektkonzeptes für eine karitative Einrichtung. Österreich und Deutschland, da werden die Unterschiede nicht so groß sein – möchte man meinen.
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Nach einem theoretischen Input von Prof. Dr. Jürgen Sandmann besuchten die Studierenden vier verschiedene Einrichtungen und sprachen über Projekte, die angegangen werden müssen. Das Familienzentrum Trudering z. B. möchte noch mehr mit Flüchtlingen arbeiten. Sie wünschten sich Strategien, um AsylbewerberInnen ihr Zentrum näherzubringen und Angebote, damit sie es öfter besuchen.
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Das Projekt „Auswärtig – Dahoam“
Die fünf Gruppenmitglieder haben dafür einen ganzen Strauß an Maßnahmen entwickelt: Mittels einer Kleiderbörse sollen die Flüchtlinge auf das Zentrum aufmerksam gemacht werden. Als nächster Schritt sollen Sprachkurse angeboten werden – jedoch nicht deutsche, sondern in den Sprachen der Geflohenen. Sie erhalten oft kaum Wertschätzung und sollen als SprachlehrerInnen aus ihrer Rolle als Bittsteller herausgeholt werden. Darüber hinaus sollen Computerkurse angeboten werden, die den Flüchtlingen ein gewisses Maß an Selbstständigkeit ermöglichen sollen. Die Vertreterinnen des Familienzentrums zeigten sich sehr erfreut über die vielfältigen Maßnahmen. Außerdem begrüßten sie die Möglichkeit, durch die Gruppe eine Anbindung an das österreichische Projekt KAMA zu erhalten. KAMA, das bedeutet Kursangebote von Asylsuchenden, MigrantInnen und Asylberechtigten. Würde das geplante Projekt durchgeführt, könnte Trudering mit seinem Familienzentrum als eine Teilregion fungieren und auf der Webseite integriert werden.
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Dass sich die Länder in ihrer Arbeitsweise zum Teil unterscheiden, berichtete die Wienerin Jasmin Wukitsevits: „Ich denke, dass wir trotz der ähnlichen Sprache unterschiedliche Ansätze in der sozialen Arbeit haben. Mir ist beispielsweise aufgefallen, dass in Deutschland sehr viel Wert auf Leistung und eine fundierte Ausbildung gelegt wird. Bei uns werden etwa 20 Prozent der Stellen an nicht Ausgebildete vergeben, die aber trotzdem hoch motiviert sind, mit Menschen mit Behinderung zu arbeiten.“
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Am Ende der Projektwochen waren die Studierenden zufrieden mit dem professionellen Austausch und den Einblicken in die unterschiedlichen Arbeitsweisen. Auch die Vertreterinnen der karitativen Einrichtungen waren begeistert von den originellen Ideen und hoffen darauf, in der Zukunft die ein oder andere umsetzen zu können.
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