Begleitforschung des Modellprojekts Fachberatung Wohnungsnotfallhilfe für Menschen mit komplexen Multiproblemlagen in München
Die Begleitforschung evaluiert ein Pilotprojekt zur Unterstützung wohnungsloser Menschen mit komplexen Problemlagen. Durch niedrigschwellige Zugänge sollen Barrieren zur Eingliederungshilfe abgebaut werden. Der partizipative Ansatz zielt neben der Evaluation auch auf prozessualen Wissenstransfer.
Forschungsgebiet:
- Laufzeit:
- 01.07.2025 - 30.06.2026
- Projektstatus:
- laufend
- Einrichtungen:
- Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften Forschungsinstitut für Soziales, Gesundheit und Bildung (SHE:RC)
- Projektleitung:
- Prof. Dr. Ursula Unterkofler
- Drittmittelart:
- Land
- Projektart:
- Forschung
Das Forschungsprojekt unter Leitung von Prof. Dr. Ursula Unterkofler an der Hochschule München begleitet wissenschaftlich ein innovatives Modellprojekt des Katholischen Männerfürsorgevereins München e.V. Im Zentrum steht die Unterstützung wohnungsloser Menschen mit komplexen Problemlagen im Sofortunterbringungssystem.
Hintergrund und Problemstellung: In München leben über 13.500 Menschen in Sofortunterbringung (Stand 12/2024), die häufig neben Wohnungslosigkeit auch mit psychischen Beeinträchtigungen, Abhängigkeitserkrankungen und sozialen Schwierigkeiten konfrontiert sind. Die Antragserfordernis im SGB IX stellt für diese Personengruppe eine große Hürde dar, da sie aufgrund ihrer Einschränkungen eigene Hilfebedarfe oft nicht erkennen und notwendige Leistungen nicht erschließen können.
Das Modellprojekt: Seit Januar 2025 ist im Modellprojekt eine Fachkraft in Vollzeit tätig. Sie bietet niedrigschwellige, aufsuchende Kontaktaufnahme, Einzelgespräche zur Stabilisierung, Gruppenangebote und Vermittlung in Gesundheitsversorgung und ambulante oder stationäre Eingliederungshilfe.
Forschungsdesign: Die zwölfmonatige Begleitforschung nutzt partizipative Evaluationsmethoden mit teilnehmender Beobachtung, Feldgesprächen, Leitfadeninterviews und Analyse von Dokumentationen. Zentrale Fragestellungen betreffen die methodische Umsetzung niedrigschwelliger Ansätze, die Identifikation von Bedarfen und Handlungsansätzen, notwendige Vernetzungen sowie die Operationalisierung von Erfolg und Skalierbarkeit der Erkenntnisse.
Besonderheit: Durch monatliche Jour fixes und einen Zwischenbericht findet ein formativer Evaluationsprozess statt, der die direkte Nutzung von Erkenntnissen zur Weiterentwicklung des Projekts ermöglicht. Die Forschung produziert skalierbares Wissen über niedrigschwellige Ansätze im Kontext des Bundesteilhabegesetzes und trägt zur Entwicklung alltagstauglicher Finanzierungsstrukturen bei.
Projektförderung
Adressierte Nachhaltigkeitsziele (SDGs)