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Scannen für die richtige Tonne

Die studentische App RecycLearn möchte mithilfe von KI die Restmüllmenge in München verringern
31/01/2022
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Wertstoffe in den Rohstoffkreislauf zurückführen und Abfall vermeiden sind wichtige Ziele, um dem Klimawandel entgegenzusteuern. Doch Müll sortieren macht Mühe. Oft wissen die BürgerInnen nicht, wie und wo der Deoroller, das Smartphone oder die Tetra-Pak-Verpackung richtig zu entsorgen sind. An diesem Problem setzten die Studierenden an, denn die Recyclingquote ist in München mit 56,3 Prozent des Gesamtmülls zu niedrig. Immer noch landen 201 Kilogramm Abfall pro Kopf und Jahr in der Restmülltonne. „Wir wollen die Leute in München motivieren, ihren Müll besser zu trennen“, so formuliert Philomena Pfaffenberger, HM-Studentin des Digital Technology Managements, das Ziel der studentischen App RecycLearn.
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Studierenden-App als internationales Lehrprojekt
Entwickelt hat sie eine internationale Gruppe von Studierenden. Die StudentInnen der Betriebswirtschaft und des Digital Technology Managements der HM sowie Studierende der finnischen Tampere University of Applied Sciences bestritten mit ihr eine Challenge des Digital Transformations Labs (DTLab) an der HM, unterstützt von Amazon Web Services (AWS), zusammen mit dem Co-Innovation Lab der HM. ProjektpartnerIn in der AuftraggeberInnenrolle sind die Stadtwerke München.
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Fotografieren, sortieren, lernen
Mit der App lassen sich einzelne Abfallstücke fotografieren, Informationen über die Inhaltsstoffe sowie über deren Entsorgung abrufen. Dafür sorgt eine Datenbank mit einem KI-System, über die das Objekt erkannt wird. Jedes neue Foto hilft dem System zu lernen und besser zu werden.
Stella Wilcke von den Stadtwerken München gefällt das Konzept: „RecycLearn vermittelt wertvolles Wissen, ist kinderleicht zu bedienen und unterstützt die Münchner Bürger eigenverantwortlich zum Umweltschutz und der Reduktion von Rohstoffverschwendung beizutragen.“
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Wünschenswert, aber im knappen Zeitplan dieser ersten Challenge nicht mehr zu entwickeln, waren alle Aspekte in der App, die die MüncherInnen zu einer Community verbinden – kleine Challenges, Chats oder tiefergehender Informationsaustausch. Auch eine Funktion, die gleich die nächste Wertstoffinsel anzeigt, wäre von Vorteil. „Die Studierenden können ihre Challenge-Projekte bei Interesse inzwischen im folgenden Semester weiterführen,“ sagt Prof. Dr. Lars Brehm, der gemeinsam mit Prof. Dr. Holger Günzel – beide von der Fakultät für Betriebswirtschaft der HM – das Projekt mit weiteren Lehrenden betreute. „Die App hätte das Zeug dazu.“
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Weitere Informationen: Weitere Challenges des DTLabs sind auf den Webseiten des Digital Transformations Labs einzusehen, wo Interessierte auch Challenges eingeben können.
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Über das Co-Innovation Lab
Diese Challenge wurde als Gemeinschaftsprojekt zwischen dem DTLab und dem Co-Innovation Lab der Hochschule München bearbeitet. Das Co-Innovation Lab ist ein übergreifendes Konzept für Innovationsprojekte von Studierenden mit Unternehmen. Hierzu werden temporäre Innovationspartnerschaften – in Form von Projekten – zwischen Unternehmen, Studierenden und DozentInnen geschaffen. Initiiert durch Prof. Holger Günzel und Prof. Dr. Lars Brehm (beide HM) werden aktuell mehr als 25 Innovationsprojekte pro Jahr, häufig auch interdisziplinär, durchgeführt. Das Co-Innovation Lab ist als offene Community aufgebaut. Interessierte Dozierende können das Konzept des Co-Innovation Labs in ihren Lehrveranstaltungen nutzen und sich aktiv in die Weiterentwicklung einbringen.
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Christiane Taddigs-Hirsch