„Die Natur ist kein Parteimitglied“

Hitzewellen, heftige Unwetter und Überschwemmungen machen die Folgen des Klimawandels spürbar. Seit 16 Monaten in Folge liegt die globale Temperatur erstmals über der kritischen Marke von 1,5 Grad Celsius.
Astrophysiker Prof. Dr. Harald Lesch eröffnet damit, dass er diesen gerne mal vor dem Bundestag halten würde. Denn die Lage sei ernst und empirische Daten wie der globale Temperaturanstieg ließen keinen Raum für alternative Wahrheiten.

„Über Naturgesetze kann man nicht verhandeln“, so der Naturphilosoph weiter. Seiner Ansicht nach wäre ein Kompetenztransfer von Wissenschaft zu Politik notwendig. Denn Meinungen verwässerten die wissenschaftlichen Erkenntnisse, und Fake News störten den Gesetzgebungsprozess nachhaltig, sodass keine geeigneten Maßnahmen beschlossen würden.

Nachhaltigkeit als interdisziplinäre Herausforderung
Lesch betont, dass Zukunft jetzt bedeutet „Ausprobieren“ und auf keinen Fall „Business as usual“. Dafür sei eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik und Wissenschaft essenziell, wobei Hochschulen als zentrale Orte des Kompetenztransfers fungieren.

Genau hier setzt auch die Vorlesungsreihe HM-Lectures for Future an und rückt Nachhaltigkeit als zentrale Herausforderung Disziplinen in den Fokus. Prof. Dr. Christian Holler, Mitinitiator der Ringvorlesung, betont die Verantwortung der Hochschulen, die Realität klar zu vermitteln: „Heute ist nochmal deutlich geworden, dass wir handeln müssen. Wir müssen zusammenarbeiten und interdisziplinär Lösungen entwickeln.“


Heidi Bundschus