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Mehr Möglichkeiten zur Promotion an der HM

Interview mit HM-Vizepräsidentin Prof. Dr. Sonja Munz
22/09/2025
Mit dem neu genehmigten „Promotionszentrum Integrierte Mobilität“ (PRIM) erweitert die Hochschule München ihr Engagement im Bereich Promotion auf nunmehr acht Schwerpunkte. Der offizielle Bescheid des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst vom 21. Juli 2025 markiert einen weiteren Meilenstein für die angewandte Forschung an der HM.
Wir haben mit Prof. Dr. Sonja Munz, Vizepräsidentin für Forschung, über die Bedeutung des neuen Promotionszentrums, die Rolle der HM im bayerischen Promotionsverbund und die Perspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs gesprochen.
HM: Frau Munz, herzlichen Glückwunsch zur Genehmigung des achten Promotionszentrums „Integrierte Mobilität“ an der Hochschule München. Was bedeutet das für die HM?
Es ist ein bedeutender Schritt für die HM. Mit der Genehmigung dieses Promotionszentrums haben wir für alle Forschungsschwerpunkte der HM das Promotionsrecht erlangt. Damit ist es unseren forschungsstarken Professorinnen und Professoren möglich, talentierte junge Menschen zu einer fachlich passenden Promotion zu führen.
Welche Chancen eröffnet das neue Promotionszentrum für Studierende, Forschende und Industriepartner?
Sonja Munz: Das Promotionszentrum bietet Studierenden im Bereich der Mobilität konkrete und planbare Entwicklungsperspektiven vom Bachelor bis zur Promotion, ermöglicht unseren Forschenden Eigenständigkeit bei der Betreuung von Promotionsvorhaben und schafft für die Industrie attraktive Kooperationspotenziale mit der Chance, hochqualifiziertes Personal gewinnen zu können. Damit trägt das PRIM nicht nur zur Ausbildung exzellenter Talente bei, sondern auch zur Gestaltung der Mobilität von morgen.
Das Zentrum umfasst Themen wie Mensch-Mobilität-Schnittstelle, Mechanik, Automatisierung und Strukturtechnik. Wie wird die fachliche Zusammenarbeit innerhalb der Hochschule koordiniert?
Sonja Munz: Im Jahr 2024 wurde das Institut für Mensch und Mobilität (IMM) als fakultätsübergreifendes Forschungsinstitut gegründet. Damit wurde für forschungsstarke Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich der nachhaltigen Mobilität ein starkes institutionelles und fachliches Forschungsumfeld geschaffen. Das Promotionszentrum Integrierte Mobilität hat seinen fachlichen Schwerpunkt in diesem Institut. Organisatorisch wird das Promotionszentrum darüber hinaus durch die Graduate School der HM unterstützt. Damit haben wir an der HM großartige institutionelle Voraussetzungen geschaffen.
Welche Rolle spielen Vernetzung und Transfer in diesem Zentrum, z. B. mit Partnern aus Wirtschaft oder Stadtentwicklungsprojekten?
Sonja Munz: Forschung an der HM zeichnet sich generell durch eine hohe Anwendungsorientierung aus, die geprägt ist durch ein Verständnis für komplexe Zusammenhänge und systemische Wechselbeziehungen, ethische Prinzipien sowie einen inter- und transdisziplinären Blickwinkel für lokale und globale Prozesse. Um dies leisten zu können, ist ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit und -strukturen sowie ein vielfältiges Netzwerk mit Unternehmen aller Art sowie Organisationen aus der Gesellschaft und Politik essenziell.
Wie passt das neue Zentrum zur langfristigen Strategie der HM in Forschung, Transfer und Nachwuchsförderung?
Sonja Munz: Das Promotionszentrum ist das Ergebnis der konsequenten Weiterentwicklung unseres Forschungsprofils und der dazugehörigen Leistungsbereiche wie die Förderung und Betreuung von Promovierenden. Der Bereich der Integrierten Mobilität widmet sich den zentralen Herausforderungen der Mobilität, die sich aus dem Bedarf nach zuverlässiger, sicherer, bezahlbarer und komfortabler Mobilität, dem ressourcenschonenden Energieeinsatz und dem verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt ergeben. Die HM verfolgt hier stringent das Ziel, wirtschaftliche und gesellschaftliche Wirkung zu erzielen, sei es durch den Transfer über Köpfe, das heißt Fachkräfte oder durch die Überführung der Ergebnisse in die Praxis, um Innovationszyklen zu verkürzen und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes beizutragen. Mit dem Promotionszentrum schaffen wir zudem Möglichkeitsräume für Promotionsinteressierte, ihre Promotionen auf höchstem Niveau durchführen zu können. All dies ist Voraussetzung für eine tragfähige und zukunftsorientierte Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.
Welche Rolle hat die HM im bayerischen Verbund der Promotionszentren in Kooperation mit OTH Regensburg und TH Nürnberg?
Sonja Munz: Als größte HAW Bayerns hätte die HM die Kraft gehabt, in einigen Feldern das alleinige Promotionsrecht ausschließlich durch Einzelanträge zu erlangen. Wir haben jedoch einen anderen Weg gewählt. Schon früh haben wir einem breit aufgestellten Promotionszentrum der „angewandten Ingenieurwissenschaft“ eine Absage erteilt. Stattdessen haben wir uns mit der TH Nürnberg und der OTH Regensburg zusammengetan, um profilierte Promotionszentren zu schaffen. Es handelt sich hier um Partner, mit denen uns wesentliche Merkmale verbinden. Größe, ein breites Fächer- und Forschungsspektrum sowie der Wille, Promotionen qualitativ hochwertig zu gestalten. Daher fiel die Entscheidung zugunsten dieses Verbundes, um die bestmögliche Struktur und Qualität an Promotionszentren zu bilden. Zwar wurde das neu genehmigte Promotionszentrum ausschließlich durch die HM beantragt, gleichwohl unterliegt dieses denselben hohen Qualitätsstandards zur fachlichen Betreuung der Promovierenden und steht den Partnerhochschulen für die Zukunft offen.
Mehr Informationen zur Promotion an der HM allgemein und zum PRIM finden Interessierte auf der Webseite der Graduate School und der Webseite des PRIM.
Das Interview führte Ralf Kastner