Laufzeit: 01.01.2020 - 31.07.2023
„Pflegekräfte brauchen gute Arbeitsbedingungen, damit die Motivation am Beruf und die eigene Gesundheit nicht auf der Strecke bleiben. Und Heimbewohnerinnen und -bewohner müssen sicher sein können, ohne Demütigung und Gewalt gepflegt zu werden. Beides gehört zusammen – weder das eine noch das andere darf daher aus dem Blick geraten“ (www.gesund-gewaltfrei.bayern 2020).
Gewalt in der Pflege ist facettenreich und erscheint oft sehr komplex. Alle in einem Pflegeheim anwesenden Personen können Opfer und/ oder Täter sein und werden – Bewohner*innen, Mitarbeiter*innen aus allen Disziplinen, Angehörige und ehrenamtlich Tätige. Unter Gewalthandlungen und/ oder -erfahrungen sind außerdem nicht nur physische Übergriffe zu verstehen, sondern alle Handlungen, die vom Gegenüber als Demütigung wahrgenommen werden und dessen Würde verletzen.
Projektbeschreibung:Das Projekt „Gesundheitsförderung und Gewaltprävention in Pflegeheimen“, welches gemeinsam von der AGP Sozialforschung im FIVE e.V. (Teilprojektleitung Herr Prof. Dr. Thomas Klie), der Hochschule München (Teilprojektleitung Herr Prof. Dr. Witzmann) und der Hans-Weinberger-Akademie der AWO e.V. (Teilprojektleitung Herr Dr. Claus Heislbetz) durchgeführt und von Kranken- und Pflegekassen in Bayern gefördert wird, ist als Präventionsprojekt der Personal- und Organisationsentwicklung mit begleitender Wirksamkeitsforschung konzipiert. So umfasst das Projekt etwa Präventionsmaßnahmen gegen Gewalt in der vollstationären Pflege Bayerns für Bewohner*innen von Pflegeeinrichtungen nach § 5 SGB XI sowie von in der vollstationären Pflege Bayerns tätigen Mitarbeiter*innen nach § 20b SGB V.
Gemeinsam mit verschiedenen Einrichtungsträgern und Mitarbeiter*innen der stationären Pflege soll somit ein Beitrag zu diesen wichtigen Themengebieten geleistet werden.
Außerdem wird das Vorhaben während des gesamten Projektzeitraumes von drei Jahren von einem Fachbeirat unterstützt – mit dem Ziel, eine übergreifende, fachlich strategische und systemrelevante Reflexion und Beratung zu garantieren. Der Fachbeirat wird seitens der Hochschule München organisiert und durchgeführt und soll unter anderem aus Vertreter*innen der beteiligten Pflege- und Krankenkassen, der Kooperationspartner, des MDK Bayerns, des PKV Prüfdienstes, der FQA, der BGW, des ZQPs, der Leistungserbringerverbände in Bayern, der bayerischen Staatsregierung in Person des Pflege- und Patientenbeauftragten, der Vereinigung der Pflegenden in Bayern, des bayerischen Bezirkstages (bzw. Spitzenverbänden der Kommunen) und des Verbandes der Pflegeschulen bestehen.
Neben der Organisation und der Durchführung des Fachbeirates sind die zentralen Aufgaben der Hochschule München bei der Projektumsetzung:
- Die Organisation der Fachkonferenz im Herbst 2020 zur allgemeinen Projektinformation und -vorstellung sowie zur Vernetzung der teilnehmenden Einrichtungen.
- Die Entwicklung der Teilerhebungsbögen zur psychosozialen Belastung und Beanspruchung von Mitarbeiter*innen in Pflegeheimen, sowie deren Durchführung und Auswertung.
- Die Mitwirkung bei der systematischen Literaturrecherche und die Aufbereitung der dadurch identifizierten Interventionsmethoden.
- Die Mitwirkung bei der Akquise der interessierten Einrichtungen zur Teilnahme am Projekt.
- Die Mitwirkung bei teilnehmenden Beobachtungen in den sich beteiligenden Einrichtungen.
- Die Mitwirkung bei der Projektorganisation und dem kontinuierlichen Projektcontrolling sowie bei der Erstellung relevanter Zwischen- und Abschlussberichte über den gesamten Projektverlauf zur Sicherung der Projektergebnisse.
Zuwendungsgeber:
