Drei Fragen an "Menschen mit Agenda"
„In Teams entstehen neue Ideen und man lernt voneinander, insbesondere auch von den Studierenden.“
HTA-Forschungsprofessor Dr. Hauke Clausen-Schaumann
Prof. Dr. Hauke Clausen-Schaumann

Welche Motivation hat Sie zu Ihrer Forschung gebracht?
Hauke Clausen-Schaumann: „Ich bin von Natur aus neugierig und arbeite gerne in interdisziplinären und gemischten Teams. Das reicht von Studierenden im Praxissemester über Masterstudierende und Promovierende bis zu erfahrenen Wissenschaftler:innen aus Fachrichtungen wie z. B. Biologie, Medizin, Maschinenbau, Elektrotechnik, Chemie und Physik. Dabei entstehen neue Ideen und man lernt voneinander, insbesondere auch von den Studierenden, die knifflige Fragen oft unvoreingenommen und mit unkonventionellen Lösungsansätzen angehen."
Welche Innovationen soll Ihre Forschung befördern?
Hauke Clausen-Schaumann: „Die Teams, in denen ich arbeite, möchten Abläufe in lebenden Systemen auf unterschiedlichen Ebenen und mit einem breiten Methodenspektrum besser verstehen und im Labor nachstellen. Einerseits möchten wir nachvollziehen, welche Voraussetzungen z. B. für die Entstehung von funktionierendem Gewebe essenziell sind. Andererseits wollen wir das Entstehen von Krankheiten, deren Ursachen und die dabei relevanten Abläufe besser verstehen. Bestfalls ergeben sich daraus dann neue Ansätze, um Krankheiten vorzubeugen oder diese wirksamer behandeln zu können."
Welche Anwendungsgebiete wollen Sie mit Ihrer Forschung erschließen?
Hauke Clausen-Schaumann: „Die Anwendungen liegen in den Bereichen Biologie, Medizin und pharmazeutische Forschung. In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Konsortium mit mehreren deutschen Universitätskliniken arbeiten wir beispielsweise daran, die Entstehung und das Fortschreiten von Arthrose besser zu verstehen und darauf aufbauend bessere Therapieansätze und auch besseren im Labor gezüchteten Knorpelersatz zu entwickeln. Mit dem Deutschen Herzzentrum München entwickeln wir dreidimensionale Blutgefäßmodelle, die zur Erforschung von Arteriosklerose und als Testsysteme für neue Therapien und Pharmawirkstoffe dienen sollen."
Charakterisieren Sie Ihre Forschung mit drei Worten
Hauke Clausen-Schaumann: „Natur, Wissenschaft, Technik."
Prof. Dr. Hauke Clausen-Schaumann studierte Physik an der Technischen Universität München und promovierte anschließend in den Bereichen Nanophysik und molekulare Biophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach seiner Industrietätigkeit in der Halbleiter- und der Nanobiotechnologiebranche arbeitete er am Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik in Berlin und am Helmholtz Zentrum München, bevor er 2004 an die Hochschule München berufen wurde, wo er seit 2018 eine HTA-Forschungsprofessur innehat.