Drei Fragen an "Menschen mit Agenda"
„Schon in früher Kindheit wird Wissen durch das gemeinsame Spielen erzeugt.“
HTA-Innovationsprofessor Dr. Markus Stäuble
Prof. Dr. Markus Stäuble
Welche Innovation in der Lehre entwickeln Sie und was motiviert sie dazu?
Markus Stäuble: Schon in früher Kindheit wird Wissen durch das gemeinsame Spielen erzeugt. Dieses Potenzial möchte ich in der Lehre nutzen, um Studierenden einen motivierenden Zugang zu komplexen Themen zu ermöglichen. Auf der Basis von agilen Prinzipien entwickle ich spielerische Formate zur kooperativen Vermittlung von Lehrinhalten. Hierfür setze ich auf einen User-Centered-Design-Ansatz und integriere die Studierenden direkt bei der Entwicklung. Hierdurch stelle ich sicher, dass das entstehende Format auch zielgruppengerecht aufgebaut ist. Im Sinne eines Rapid Prototyping werden die Formate frühzeitig getestet und Verbesserungen daraus abgeleitet. Ergebnis sind Formate, die funktionieren und einen hohen Faktor an Spaß und Motivation haben.
Was an Ihrer Innovation unterstützt Studierende dabei zu verantwortungsbewussten Gestalterinnen und Gestaltern der Zukunft zu werden?
Markus Stäuble: Schon in der Entwicklung der Formate werden die Studierenden zu Produzent:innen. Studierende entwickeln Didaktik-Produkte, die eingesetzt werden. Durch den Rapid-Prototyping-Ansatz erleben die Studierenden auch immer den Einsatz des Produkts und erhalten direktes Feedback von den Nutzer:innen. Die Formate sind darauf ausgerichtet, dass Studierende die agilen Prinzipien anwenden und frühzeitig Verantwortung für ihr eigenes Handeln übernehmen.
Wie können andere Lehrende von Ihrer Innovation profitieren?
Markus Stäuble: Die mit Studierenden entwickelten Formate können direkt von anderen Lehrenden genutzt werden. Die fertigen Vorlagen nutzen übergreifende Themen (z. B. Digitalisierung, Nachhaltigkeit), um diese möglichst breit einsetzen zu können. Lehrende können die Formate auch einfach mal selbst ausprobieren, um sich daraus Inspiration zu ziehen. Einzelne Elemente können aus den Formaten, von den Lehrenden, herausgenommen werden.
Ihre Agenda für Lehre an der HM in drei Worten
Markus Stäuble: Spielerisch, agil und fehlerfreundlich.
Prof. Dr. Markus Stäuble startete seine akademische Karriere an der Fachhochschule Ulm, mit einem Studium der Technischen Informatik und vertiefte dies später mit einem Master in Computer Science. In seiner Promotion beschäftigte er sich mit den Auswirkungen von mobilen Technologien auf das Management von Unternehmen. Seit 2017 ist Markus Stäuble an der HM Professor für Multi-Channel-Publishing und nutzt sein agiles Mindset in seinen didaktischen Konzepten. Er forscht vor allem zu Gamification und inwiefern Konzepte davon dazu beitragen, Studierende für MINT-Fächer zu begeistern.