Drei Fragen an "Menschen mit Agenda"
„Unsere Forschung soll einen Beitrag leisten, um mehr Produkte biobasiert herzustellen.“
HTA-Forschungsprofessor Dr. Robert Huber
Prof. Dr. Robert Huber
Welche Motivation hat Sie zu Ihrer Forschung gebracht?
Robert Huber: Mich fasziniert schon jeher die Kombination aus Biologie und Technik, und dabei vor allem das Wachstum von Mikroorganismen in Bioprozessen. Hierbei ist das Wachstum in gewissen Grenzen beherrschbar, dennoch halten Zellen viele Überraschungen bereit, die die Arbeit mit ihnen so spannend macht. Zudem motiviert mich, dass viele nützliche Produkte mit Bioprozessen herstellbar sind. Und dies häufig nachhaltiger im Vergleich zu rein chemischen Verfahren, da sie mit weniger Ressourcen auskommen, weniger CO2 produzieren und auf überwiegend nachhaltigen Rohstoffen basieren.
Welche Innovationen soll Ihre Forschung befördern?
Robert Huber: Unsere Forschung soll einen Beitrag leisten, um mehr Produkte biobasiert herzustellen. Darum forschen wir an neuen Ansätzen, um Bioprozesse noch effizienter, nachhaltiger und wirtschaftlicher zu gestalten. Ein wichtiger Ansatz ist dabei die Nutzung und Weiterentwicklung einer automatisierten Hochdurchsatz-Kultivierungsplattform mit sogenannten Mikrobioreaktoren. Mit dieser kann der Entwicklungs- und Optimierungsaufwand für Bioprozesse stark reduziert werden. Zudem erlaubt sie die schnelle Detektion von Nährstoffbedarfen sowie die Auswahl geeigneter Mikroorganismen. Dazu versuchen wir auch verstärkt Methoden der Künstlichen Intelligenz anzuwenden.
Welche Anwendungsgebiete wollen Sie mit Ihrer Forschung erschließen?
Robert Huber: Unsere Forschungsergebnisse finden hauptsächlich Anwendung auf den Gebieten der Mikrobiologie, der Bioprozessentwicklung und -technik sowie allgemein in der Biotechnologie. Also überall dort, wo Mikroorganismen eine zentrale Rolle für die effiziente Herstellung von Produkten spielen. Beispielhaft erforschen wir Anwendungen auf dem Gebiet der Biozementierung, der Expression rekombinanter Proteine, der Laborautomation und der Bioreaktortechnik.
Charakterisieren Sie Ihre Forschung mit drei Worten
Robert Huber: Bioprozesse effizienter gestalten.
Prof. Dr. Robert Huber studierte Biotechnologie an der Hochschule Weihenstephan und berufsgleitend Systemingenieurwesen an der Hochschule München. Seine Promotion machte er im Themengebiet Bioverfahrenstechnik an der RTWH Aachen. Vor seiner Professur an der HM war Prof. Huber mehr als zehn Jahre in der biopharmazeutischen Industrie im Bereich Bioprozessentwicklung tätig.