Drei Fragen an "Menschen mit Agenda"
„Quantenmechanik und kluges Optimieren – an diesen Entwicklungen wollte ich immer beteiligt sein!“
HTA-Forschungsprofessor Dr. Alfred Kersch
Prof. Dr. Alfred Kersch
Welche Motivation hat Sie zu Ihrer Forschung gebracht?
Alfred Kersch: Ich beschäftige mich im Umfeld der Studiengänge Technische Physik sowie Mikro- und Nanotechnik mit Simulation. An der Physik haben mich immer die eindeutigen Aussagen beeindruckt, "mit Physik kann man keine Deals machen". Faszinierend finde ich Gebiete wie die Quantenmechanik, die ich in meinem Studium für sehr abgehoben hielt, und die inzwischen sehr anwendungsnah und Teil unseres Lebens geworden sind. Man muss sich nur mal vorstellen, welche technischen Kunstwerke in unseren Mobiltelefonen schlummern. Diese Technologien ermöglichen auch die Lösungen unserer großen Probleme: kluges Optimieren. Ich wollte immer an diesen Entwicklungen beteiligt sein.
Welche Innovationen soll Ihre Forschung befördern?
Alfred Kersch: In meiner Forschung simuliere ich mit meinen Studierenden, um die Eigenschaften bestimmter Materialien zu verbessern, die in der Mikroelektronik Anwendung finden. Die numerische Simulation in der Physik ist immer konkret, man kann hier von "angewandter theoretischer Physik" sprechen. Die Innovation in der numerischen Simulation ist rasant und macht sich die immer schnelleren Computer und pragmatischen Ansätze wie das maschinelle Lernen zu Nutze. Die immer besseren Simulationen von Prozessen und Materialien sind die Schlüsseltechnologie, um unser Leben nachhaltiger gestalten zu können.
Welche Anwendungsgebiete wollen Sie mit Ihrer Forschung erschließen?
Alfred Kersch: In meinen Forschungsaktivitäten bin ich auf die Keramik Hafniumoxid spezialisiert. Deren ferroelektrische Eigenschaften ermöglichen, dass Informationen ohne Stromversorgung erhalten bleiben und mit minimalem Stromaufwand geschaltet werden. Insbesondere bleiben diese Vorteile auch bei Strukturgrößen von wenigen Atomen erhalten. Die Anwendung ist daher ein Computer, der nicht gebootet werden muss, gleichzeitig enorm miniaturisiert und energieeffizient ist. An dieser Technologie wird übrigens weltweit gearbeitet.
Charakterisieren Sie Ihre Forschung mit drei Worten
Alfred Kersch: Faszinierend, zukunftsorientiert, grundlegend.