Drei Fragen an "Menschen mit Agenda"
„Die fortlaufende Verbesserung technischer Systeme in Hinblick auf deren ökologischen Fußabdruck ist für unsere Gesellschaft relevanter denn je.“
HTA-Forschungsprofessor Dr.-Ing. Daniel Ossmann
Prof. Dr.-Ing. Daniel Ossmann
Welche Motivation hat Sie zu Ihrer Forschung gebracht?
Daniel Ossmann: Die Entwicklung von reglerunterstützenden Systemen, welche robust und zuverlässig entweder zusammen mit menschlicher Interaktion oder vollständig autonom betrieben werden, fasziniert mich seit meinem Studium. Die fortlaufende Verbesserung technischer Systeme in Hinblick auf deren ökologischen Fußabdruck ist dabei für unsere Gesellschaft relevanter denn je. Im Speziellen sind für mich sicherheitskritische Systeme wie Flugzeuge, Autos oder Energieversorgung von Interesse, die auch in Fehlerszenarien zuverlässig betrieben werden müssen.
Welche Innovationen soll Ihre Forschung befördern?
Daniel Ossmann: Konkret forschen mein Team und ich an der Entwicklung von Regelungssystemen zum intelligenten Betrieb innovativer Hubschrauberrotoren. Diese Rotoren sollen sowohl einen geringeren Treibstoffverbrauch als auch weniger Lärmemissionen im Flugbetrieb aufweisen. Zusätzlich steht für uns der fehlertolerante Systembetrieb im Vordergrund. Dabei werden mit innovativen Ansätzen Systeme, egal ob Flugzeug oder Roboter, mit intelligenten Algorithmen ausgestattet, die Systemfehler erkennen und in der Systemsteuerung automatisch berücksichtigen.
Welche Anwendungsgebiete wollen Sie mit Ihrer Forschung erschließen?
Daniel Ossmann: Die Anwendungsgebiete meiner Forschung konzentrieren sich im Moment auf den Mobilitäts- und Energiesektor. Im Speziellen drehen sich die Forschungsthemen um die Steigerung der Effizienz und die Sicherheit von Verkehrsflugzeugen, Hubschraubern, autonomen Drohnen und Windkraftanlagen. Die Regelungstechnik an sich ist ein stark interdisziplinär geprägtes Fachgebiet, welches Mathematik, Elektrotechnik, Aspekte der KI und den klassischen Maschinenbau zusammenführt. Nicht zuletzt durch die fortschreitende Technifizierung von unterschiedlichsten Prozessen lassen sich dadurch spannende Anwendungen in den diversen Themenbereichen finden.
Charakterisieren Sie Ihre Forschung mit drei Worten
Daniel Ossmann: Automatisierend, sicherheitskritisch, interdisziplinär.
Prof. Dr.-Ing. Daniel Ossmann schloss an der FH Joanneum Graz 2006 den Diplomstudiengang Luftfahrt/Aviation und anschließend 2008 an der TU München den Masterstudiengang Maschinenwesen ab. Nachfolgend war Daniel Ossmann von 2008 bis 2015 am DLR beschäftigt und promovierte 2014 an der Fakultät für Maschinenwesen der TU München. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of Minnesota von 2015 bis 2017 kehrte er 2017 als Seniorwissenschaftler ans DLR zurück, bevor er schließlich 2019 an die HM berufen wurde.