Drei Fragen an "Menschen mit Agenda"
„In der frühen Phase des Designs geht es um rechnerunterstützte Simulationsverfahren zur Findung der bestmöglichen konzeptionellen Strukturentwürfe.“
HTA-Forschungsprofessor Dr. Klemens Rother
Prof. Dr. Klemens Rother

Welche Motivation hat Sie zu Ihrer Forschung gebracht?
Klemens Rother: Meine Forschung bezieht sich auf die Festigkeit mechanischer Strukturen und auf Verfahren der rechnerunterstützten Produktentwicklung. Dabei gilt meine besondere Aufmerksamkeit der der sogenannten „frühen“ Konzeptphase. Unter anderem im Rahmen meiner ersten beruflichen Tätigkeit zur Entwicklung der mechanischen Strukturen der Magnetschnellbahn Transrapid und danach auch viele Jahre in der rechnerischen Simulation für die Strukturqualifikation und Produktentwicklung haben mich diese Themen ständig begleitet und fasziniert. Zuverlässige und sichere Strukturen werden auch immer benötigt werden, so dass meine Forschung vielen dient.
Welche Innovationen soll Ihre Forschung befördern?
Klemens Rother: In der frühen Phase des Designs geht es beispielsweise um rechnerunterstützte Simulationsverfahren zur Findung der bestmöglichen konzeptionellen Strukturentwürfe. Das funktioniert nur mit parametrisierten Modellen und besonders schnellen Algorithmen. Variantenvielfalt und Rechengeschwindigkeit sind entscheidend. Zur Strukturfestigkeit forschen wir bisher vor allem auf dem Gebiet der Schwing- und Betriebsfestigkeit von Schweißverbindungen. Auch hier geht es um verbesserte rechnerische Prognosemodelle, die anhand experimenteller Versuchsdaten entwickelt und validiert werden. Dabei setzen wir neben bewährten rechnerischen Prognoseverfahren der Lebensdaueranalyse und Bruchmechanik auch Methoden der künstlichen Intelligenz ein.
Welche Anwendungsgebiete wollen Sie mit Ihrer Forschung erschließen?
Klemens Rother: In der Konzeptentwicklung befassen wir uns speziell mit der Dimensionierung und Optimierung von Rahmenstrukturen. Dies betrifft Industrieanwendungen im Bereich der Fahrzeugindustrie, Investitionsgüter, Bauwesen und viele andere. Auch die Forschung zur Festigkeitsberechnung von Schweißnähten und der Optimierung von Faserverbundstrukturen ist für eine Vielzahl von Branchen relevant.
Charakterisieren Sie Ihre Forschung mit drei Worten
Klemens Rother: Computerunterstützt, Konzeptentwicklung, Festigkeitsprognosen.
Prof. Dr Klemens Rother studierte Maschinenbau an der Fachhochschule München, Mechanik und Biomechanik an der Michigan State University und promovierte an der Universität Dortmund. Seit 2008 ist er Professor an der HM und lehrt und forscht in den Bereichen Mechanik, Strukturintegrität, Betriebsfestigkeit, Leichtbau, CAE-Methoden und Konzeptentwicklung mechanischer Strukturen. Der Studiengangsleiter des Master Computational Engineering ist seit 2019 Mitglied im Institut für Material- und Bauforschung IMB der Hochschule München.