Projektabschlussergebnisse ZukunftGestalten@HM
2023: SDG-Challenge
Das fakultätsverbindende Lehrprojekt „ZukunftGestalten@HM“ widmete sich im Sommersemester 2023 der "SDG-Challenge".
Mit den 17 Nachhaltigkeitszielen, den Sustainable Development Goals (SDGs), hat sich die Weltgemeinschaft erstmals auf einen universalen und alle drei Nachhaltigkeitsdimensionen einschließenden Katalog von festen Zielen geeinigt. Die HM als wissenschaftliche Institution und Bildungseinrichtung will im Rahmen des Projektkurses „ZukunftGestalten“ dezidiert Beiträge zur Erreichung der Sustainable Development Goals leisten. Abhängig vom jeweiligen Projektpartner werden konkrete Fragestellungen bearbeitet, die den einzelnen SDGs zuordenbar sind. Fragestellungen sind beispielsweise die Mobilitätswende (SDG 11), der Klimaschutz (SDG 13), hochwertige Bildung (SDG 4) oder der nachhaltige Konsum (SDG 12).
ZukunftGestalten@HM 2023 startete am 23. März. Die öffentliche Abschlussveranstaltung fand am 29. Juni statt. In diesem Zeitraum haben die Studierenden in engem Austausch der Praxispartner interdisziplinär an den Projekten gearbeitet. Bei der Abschlussveranstaltung wurden dem Publikum die Ergebnisse in im Foyer des roten Würfels an der Hochschule München präsentiert.
Solarstrom und Parken zusammenbringen
In diesem Jahr fand ZukunftGestalten zum 10. Mal an der HM statt. Zu diesem Jubiläumsanlass gab es die Besonderheit, dass die Studierenden ihre eigene Projektidee einbringen konnten.
Die Studentin des Bauingenieurwesens, Regina Kirchlechner (Bild rechts), schlug vor, Park&Ride-Flächen mit Photovoltaikanlagen auszustatten, um Elektroautos während der Parkdauer laden zu können. Zusammen mit den Studierenden Peter Essendorfer, Yasmin Müller und Petra Stallmacher erarbeiteten die Studierenden gemeinsam mit der Landeshauptstadt München ein Konzept für das Projekt "Solar Park+Ride“ in München-Daglfing. Dabei sollen Park&Ride-Parkplätze mit Photovoltaikanlagen überdacht und der erzeugte Solarstrom direkt in die E-Autos von Pendler:innen eingespeist werden.
Dieser Schritt in Richtung Nachhaltigkeit würde es der Stadt München ermöglichen, mehrere SDGs zu erfüllen. Darüber hinaus sollen Anreize geschaffen werden, um die Nutzung von E-Autos und öffentlicher Verkehrsmittel anzuregen. Hierzu kalkulierten die Studierenden die Kosten und den Strompreis und entwickelten eine Marketing-Strategie. Das Konzept liegt der Stadt München zur Überprüfung rechtlicher und betrieblicher Fragen vor.
Vom Verbrenner- zum Elektroboot
Das Forschungsboot der Hochschule München war ein weiteres Thema der SDG-Challenge, an dem Studierende gearbeitet haben. In der Vergangenheit wurde das Boot mit einem Dieselmotor angetrieben. Um Forschungsfahrten der Hochschule mit dem Boot ohne Verbrenner anbieten zu können, wird ein Prototypen-Elektromotor der Firma Molabo getestet. So soll ein zeitgemäßer Antrieb im Bereich der Fortbewegung auf dem Wasser weiterentwickelt werden.
HM goes COP
Gemeinsam mit der Hochschule München, welche den Observer-Status der Weltklimakonferenz Conference of the Parties der United Nations (COP) besitzt und 2022 erstmals an dieser in Ägypten teilgenommen hat, ging es um die Frage, wie man die Forderungen der Klimakonferenz besser in die Hochschule integriert. Ziel ist es, eine langfristige Förderung nachhaltiger Konzepte bei Studierenden, Mitarbeitenden und der Gesellschaft sicherzustellen.
Urbane Straßen neu gedacht
Der Projektpartner Europäische Metropolregion München e. V. stellte sich mit den Studierenden die Aufgabe, wie man den Individualverkehr der Metropolregion München vermeiden kann. Hierzu wurden Konzepte und Ideen erarbeitet, z. B. eine Zoneneinteilung, die auch Parkplatzmöglichkeiten zu verschiedenen Uhrzeiten darstellt. Auch Ideen wie die City-Maut oder die Parkplatzverknappung wurden behandelt. Ziel der Konzepte war es, Staukosten, Flächenversiegelung und CO2-Emissionen zu reduzieren und eine Umnutzung, Grünflächen und Fahrradwege zu ermöglichen.
Leben im Viertel mitgestalten
Wie kann partizipative Quartiersentwicklung in München-Neuperlach gelingen? Diese Frage stellten sich die Studierenden gemeinsam mit M:UniverCity. Die NEBourhoods-Initiative ist in Neuperlach kaum bekannt und stößt bei lokalen Vertreter:innen auf geringes Interesse, was die Beteiligung an der Quartiersentwicklung beeinträchtigt. Durch Gespräche mit den Schulen vor Ort entstand die Idee der Gründung einer Schüler AG. So sollen die Schüler:innen aktiv in die Planung, Umsetzung und Evaluation der Stadtentwicklungsprojekte in Neuperlach miteinbezogen werden.
Wärme und Energie als Genossenschaft realisieren
Gemeinsam mit der ALTERNATIVE WÄRME ENERGIE AG beschäftigten sich die Studierenden mit der Problemstellung, wie gemeinschaftliche Wärmepumpenprojekte in einem Neubaugebiet organisiert werden können. Hierfür stellten die Studierenden die Vor- und Nachteile von Luft-Wärmepumpen gegen Wasser-Wärmepumpen gegenüber und berechneten eine Kostenaufstellung der nächsten Jahre. Mit der Möglichkeit der Gründung einer Energiegenossenschaft konnten die Studierenden so Finanzierungsmöglichkeiten darlegen und auf das Neubaugebiet in Maisach anwenden.
Wohnkonzepte nachhaltiger Kommunen
Mit der LeitWerk AG machten sich die Studierenden über neue Lebensräume Gedanken. Sie entwickelten unterschiedliche Konzepte, die die Herausforderungen bzgl. des Klimaschutzes, der Flächennutzung und der Ressourcenschonung bei der Gestaltung von Wohnkonzepten berücksichtigten. Es entstand die Idee einer autarken Wohngemeinschaft, in welche Lebensmittelversorgung, Energieversorgung und der Wohnraum durch innovative Bauweise gewährleistet werden soll. Zudem wurden Konzepte über einen Energiepark erstellt, welcher die Energieversorgung von 100 Bewohner:innen einer Siedlung sicherstellen soll.
Diesjährige Praxispartner & Challengegeber
ALTERNATIVE WÄRME ENERGIE AG
Wie können in einem Neubaugebiet gemeinschaftliche Wärmepumpenprojekte organisiert werden, in denen effiziente Wärmepumpen mit geothermischen Wärmequellen eingesetzt werden?
Europäische Metropolregion München e.V.
Erarbeitung von Lösungsansätzen zur Verbesserung der Verkehrssituation in der Metropolregion München durch Verkehrsvermeidung
Hochschule München
Wie kann man die UNFCCC Weltklimakonferenz COP28 in der HM verankern?
Leitwerk AG
Wie kann eine nachhaltige Bewirtschaftung (zirkuläres Bauen, regenerative Energieversorgung, autarke Lebensmittelversorgung) in Bayern sichergestellt werden?
MOLABO GmbH
Umbau eines Einwicklungsbootes für maritime E-Mobilität. Einbau eines E-Motors in ein an der HM vorhandenes Boot.
HM:University
Creating NEBourhoods Together: Wie kann partizipative Quartiersentwicklung gelingen?