Tobias Wetzel

Tobias Wetzel studierte Luft- und Raumfahrttechnik im Bachelor und Master an der Hochschule München und ergänzte sein technisches Profil durch den MBA in Management & Strategy an der HM Business School. Seine breit gefächerte Expertise in Technologie, Führung und strategischer Unternehmensentwicklung baute er in über sieben Jahren Berufserfahrung in der Luftfahrtbranche auf – unter anderem in leitender Funktion als Sr. Programm Manager, Business Unit Manager, Projektleiter und Unternehmensberater. In diesen Rollen verantwortete er erfolgreich internationale Projekte, optimierte Geschäftsprozesse und trug maßgeblich zur Weiterentwicklung des Produktportfolios und Kundennetzwerkes bei.
Thema:Enhancing the innovation potential by improving the matching process between established aviation companies and start-ups
Erstbetreuer: Prof. Dr. Klaus Sailer
Im Rahmen meiner Dissertation untersuche ich, wie durch eine gezielte, strukturierte und praxisorientierte Zusammenarbeit zwischen etablierten Luftfahrtunternehmen und innovativen Start-ups das Innovationspotenzial nachhaltig gesteigert werden kann. Ziel ist es, branchenspezifische Erfolgsfaktoren in Innovations- und Matching-Prozessen zu identifizieren und daraus einen anwendungsbezogenen Optimierungsansatz abzuleiten, der unmittelbar in der industriellen Praxis einsetzbar ist. Methodisch erfolgt zunächst eine Ist-Analyse bestehender Innovationsstrukturen, ergänzt durch qualitative Experteninterviews mit zentralen Akteurinnen und Akteuren der Branche. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für die Entwicklung und anschließende Validierung eines praxisnahen Handlungskonzepts. Langfristig soll die Arbeit einen substantiellen Beitrag zur Stärkung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Luftfahrtindustrie im Kontext des technologischen Wandels leisten.
Die Idee zu meinem Dissertationsthema entstand aus der Beobachtung, dass die Luftfahrtbranche trotz ihres hohen Innovationsbedarfs im Vergleich zu anderen Industrien nur langsam neue Technologien in den Markt überführt. Ursachen hierfür liegen unter anderem in langwierigen Zulassungsverfahren, komplexen Lieferkettenstrukturen oder einer risikoscheuen Unternehmenskultur. Gleichzeitig zeigt aber sich, dass Start-ups mit ihrer Agilität, Innovationsfreude und Risikobereitschaft in der Lage sind, neue Entwicklungen deutlich schneller voranzutreiben – jedoch oft an der Marktdurchdringung scheitern. Die Erkenntnis, dass beide Seiten voneinander profitieren könnten, jedoch häufig bereits das initiale Matching an strukturellen, kulturellen und organisatorischen Hürden scheitert, war ausschlaggebend für mein Forschungsinteresse. Ziel meiner Arbeit ist es daher, diesen Prozess besser zu verstehen und gezielte Ansatzpunkte zur Verbesserung der Kooperationsanbahnung zu entwickeln, um das Innovationspotenzial in der Luftfahrtbranche nachhaltig zu steigern.
Ich habe mich für eine Promotion am CARRI entschieden, da ich bereits mein Bachelor- und Masterstudium an der Hochschule München absolviert habe und dabei durchweg exzellente Erfahrungen mit der effizienten Verbindung von Theorie und Praxis machen konnte. Diese praxisorientierte und zugleich wissenschaftlich fundierte Ausrichtung, ergänzt durch eine interdisziplinäre Forschungsumgebung, bietet aus meiner Sicht ideale Voraussetzungen, um mein anwendungsbezogenes Dissertationsthema zielgerichtet zu bearbeiten. Letztlich stellt die Promotion für mich eine konsequente Weiterentwicklung meines akademischen Profils dar: Aufbauend auf einem technischen Master in Luft- und Raumfahrt sowie einem wirtschaftlich ausgerichteten MBA möchte ich meine Expertise am CARRI gezielt vertiefen und langfristig die Schnittstelle zwischen wissenschaftlicher Forschung und industrieller Praxis stärken.
Erste inhaltliche Gespräche im Rahmen der thematischen Orientierung für eine mögliche Promotion führte ich mit Prof. Julia Eiche, die zuvor meine MBA-Abschlussarbeit betreut hatte und mit der bereits erste spannende Themenansätze diskutiert wurden. Im weiteren Austausch zeigte sich, dass Prof. Klaus Sailer – insbesondere aufgrund seiner ausgewiesenen Expertise im Bereich Innovations- und Matching-Pozesse sowie seiner Funktion als Geschäftsführer des Strascheg Center for Entrepreneurship – fachlich und thematisch als erster Betreuer am besten zu meinem Forschungsvorhaben passt. In enger Zusammenarbeit wurde das Thema weiterentwickelt und ein Dissertationsprojekt konzipiert, das die Themenfelder Entrepreneurship, Innovation und Luftfahrt in idealer Weise miteinander verbindet.
Die Erstellung meines Exposés war ein anspruchsvoller und iterativer Prozess, der durch hohe wissenschaftliche Anforderungen geprägt war. Zu Beginn der Recherche standen zahlreiche Ideen und Ansätze im Raum, was dazu führte, dass sich der Forschungsschwerpunkt in der Anfangsphase mehrfach änderte und erst im Verlauf der Arbeit zunehmend konkreter wurde. Erst mit fortschreitender Auseinandersetzung mit der Fachliteratur und einem intensiven Austausch mit meinen Betreuern kristallisierten sich immer konkretere Herangehensweisen und Ziele heraus. Diese regelmäßigen Impulse sowie neue Denkansätze trugen maßgeblich dazu bei, das Thema kontinuierlich zu verfeinern und letztlich ein präzises Exposé zu entwickeln. Insgesamt hat das Exposé maßgeblich dazu beigetragen, mein Forschungsvorhaben zu konkretisieren und sicherzustellen, dass die erforderlichen Schritte und Methoden sorgfältig geplant werden, um das gesetzte Ziel effizient zu erreichen.
Ich freue mich besonders darauf, meine Erfahrungen und Erkenntnisse mit der wissenschaftlichen Community zu teilen und durch den interdisziplinären Austausch wertvolle Einblicke aus verschiedenen Bereichen zu gewinnen. Die enge Zusammenarbeit mit anderen Forschenden bietet eine exzellente Gelegenheit, neue Perspektiven und innovative Lösungsansätze zu entwickeln, mit denen ich einen konkreten Beitrag zur Weiterentwicklung der Innovationsprozesse in der Luftfahrtindustrie leisten kann. Darüber hinaus erhoffe ich mir, dass sich durch die Promotion neue berufliche und wissenschaftliche Möglichkeiten eröffnen, die sowohl meine fachliche Expertise erweitern als auch meinen weiteren Karriereweg in der akademischen Welt oder in der Industrie bereichern werden.