Qualifikation Abreitswelt 4.0
Das Projekt „Qualifikation Arbeitswelt 4.0" wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst im Programm Digitaler Campus Bayern von Oktober 2015 bis Dezember 2019 gefördert.
Im Rahmen dieses Vorhabens wurden an der Hochschule München zum einen - zum Teil in Zusammenarbeit mit anderen bayerischen Hochschulen - neue Lehrangebote zur Förderung der für die Arbeitswelt relevanten Digitalisierungskompetenzen für die Fachdisziplinen Tourismus und Architektur erarbeitet. Zudem wurden für den Fachbereich BWL einzelne Lerneinheiten zum Thema Führung in der digitalen Arbeitswelt konzipiert.
Ergänzend dazu wurde eine explorative Interviewstudie mit 33 Lehrenden an fünf Hochschulen des UAS7-Verbunds durchgeführt. Dabei spielte nicht nur der derzeitige Kompetenzdiskurs eine Rolle, sondern auch die Frage, wie neue Lehrinhalte Eingang in die Curricula finden und welche Faktoren dabei die Entwicklung neuer Lehrangebote beeinflussen.
Digitale Kompetenzen
Digitale Kompetenzen
In der heutigen hoch dynamischen, flexiblen und globalen Arbeitswelt kristallisieren sich für BerufseinsteigerInnen neben einer soliden fachlichen Ausbildung vor allem die Kompetenzen als klarer Wettbewerbsvorteil heraus, die im Zuge der Digitalisierung stärker an Bedeutung gewinnen.
Mit diesen Kompetenzen sind nicht nur IT-Fachkenntnisse gemeint, sondern alle Kompetenzen, die dazu befähigen, den digitalen Fortschritt in der jeweiligen Wirtschaftsbranche zu nutzen - sei es beispielsweise im Hinblick auf neue Geschäftsmodelle und -prozesse, Dienstleistungen, digitale Produkte oder digitale Fertigung.
Eng verknüpft mit den neuen Kompetenzen ist die Befähigung zum unternehmerischen Denken und Handeln. Zunehmend bedeutend ist auch die Befähigung, IT-Trends der Zukunft in verschiedenen beruflichen Kontexten frühzeitig zu erkennen und auf Chancen und Risiken branchenspezifisch zu reagieren.
Da die Vermittlung der genannten Kompetenzen in den derzeitigen Curricula in den MINT-Fächern aufgrund einer traditionellen Nähe der jeweiligen Fachdisziplinen zu (informations-) technischen Entwicklungen und deren branchenspezifischen Auswirkungen bereits in Teilen verankert ist, konzentrierte sich die Weiterentwicklung der Curricula im Projekt „Qualifikation Arbeitswelt 4.0“ auf MINT-ferne Fächer. Auch in diesen werden zunehmend die Bedarfe der digitalen Gesellschaft und Arbeitswelt im Hinblick auf notwendige Qualifikationen erkannt. Deren Verankerung in den Lehrplänen
Umsetzung
Umsetzung
Mit Unterstützung der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb) wurden die neu entwickelten Studieninhalte als Online-Kurse Studierenden aller bayerischen Hochschulen zugänglich gemacht. Die entsprechenden Lehrangebote sind curricular verankert und damit ECTS-fähig. Für jedes Lehrangebot, das im Rahmen des Projektvorhabens erarbeitet wurde, wurden kompetenzorientierte Lernziele formuliert. Die Entwicklung der Lernziele erfolgte systematisiert. Die Lehrangebote bieten damit die Möglichkeit zur curricuralen Verankerung der für die zunehmende Digitalisierung relevanten Kompetenzen. Inhaltlich behandeln die Kurse aktuelle Fragestellungen und Anwendungen der durch die Digitalisierung entstehenden Anforderungen in den jeweiligen Fachdisziplinen.
Fachdisziplin Tourismus
Im WiSe 2016/2017 startete der von der Hochschule München in Kooperation mit den Hochschulen Ansbach, Kempten und Deggendorf erstmals über die vhb angebotene Online-Kurs Digital Tourism I - Geschäftsmodelle, Revenue Management & Operations Researche.
Das Kurskonzept wurde nach zweimaliger Durchführung weiterentwickelt und in seiner Qualität verbessert. Daraus ergab sich eine neue Struktur mit zwei Kursen, die ebenfalls über die vhb in Kooperation mit den Hochschulen Ansbach, Kempten und Deggendorf seit dem Wintersemester 2017/18 fortlaufend angeboten werden:
- Digital Tourism - Technologien, Systeme, Geschäftsmodelle
- Revenue Management im Tourismus
Fachdisziplin Architektur
Fachdisziplin Architektur
Interviewstudie
Im Rahmen der explorativen Interviewstudie wurden die veränderten Kompetenzen der StudienanfängerInnen sowie die die für eine erfolgreiche Teilhabe am Arbeitsmarkt erforderlichen Ausgangskompetenzen erhoben. Es konnten zahlreiche Faktoren identifiziert werden, welche die Weiterentwicklung der Hochschullehre beeinflussen. Aus diesen Ergebnissen konnten Ideen generiert werden, wie Lehrende bei der Entwicklung neuer Lehrangebote zielgerichtet unterstützt werden können
- Broschüre Hochschulbildung für die Arbeitswelt 4.0.
- Goecke, R., Reinhardt-Meinzer, N., (2019). Wie kommt das Digitale in die Lehre? Ein Erfahrungsbericht aus dem Projekt Qualifikation Arbeitswelt 4.0 im Fachbereich Tourismus. München: Hochschule München.
- Reinhardt-Meinzer, N. (2019). Vorbereitung auf die Arbeitswelt 4.0. Ausgewählte Ergebnisse einer explorativen Interviewstudie. München: Hochschule München.